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Die Zukunft des Handels: Das Einkaufserlebnis wird grenzenlos

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Der digitale Bauernladen

Viele Landwirte haben die Zeichen der Zeit erkannt: Die Digitalisierung hält mit vielen neuen Möglichkeiten auf Feldern und in Viehställen Einzug.

Die Digitalisierung eröffnet gerade kleinen landwirtschaftlichen Betrieben neue Möglichkeiten, vor allem dann, wenn es um innovative Wege der Direktvermarktung geht. Der Fantasie smarter Bauern sind kaum Grenzen gesetzt.

Viele große landwirtschaftliche Betriebe haben die Zeichen der Zeit erkannt: Die Digitalisierung hält mit vielen neuen Möglichkeiten auf Feldern und in Viehställen Einzug. Während autonom fahrende Feldroboter und ähnlich futuristische Innovationen wohl noch länger größeren Agrarunternehmen vorbehalten bleiben werden, bietet der digitale Fortschritt gerade auch kleineren landwirtschaftlichen Betrieben viele neue Chancen. Das hat auch mit der wachsenden Bedeutung der Direktvermarktung speziell für Klein- und Nebenerwerbsbauern zu tun, deren Betriebe trotz geringer Größe neue Wege im Verkauf finden können.

 

Online-Vermarktung: Luft nach oben

Die Zahlen bestätigen den Trend: Bei der letzten Erhebung im Jahr 2016 gaben 27% der Landwirte in Österreich – rund 36.000 Betriebe – an, einen Teil ihrer Erzeugnisse selbst zu vermarkten. Der Anteil der Direktvermarktung am landwirtschaftlichen Einkommen dieser Betriebe war mit 34% noch signifikanter. Bei den Bio-Landwirten liegt der Anteil der Direktvermarkter mit 47% mittlerweile noch viel höher, so ein Ergebnis der Bio-Landwirte-Studie 2018 des Agrarmarkt-Forschungsunternehmens KeyQuest. Bei den Vermarktungswegen dominiert traditionell der klassische Ab-Hof-Verkauf mit 77%, gefolgt von Zustellung, Belieferung von Gastronomie und Lebensmittel-Einzelhandel sowie Bauernmärkten und Bauernläden. Dass das Internet in dieser Reihenfolge erst dahinter genannt wurde, beweist wiederum das große Zukunftspotenzial für digitale Lösungen.

 

Bio-Kistl und AbHof-App

Hat ein Landwirt die Entscheidung für die Direktvermarktung (eine gute Informationsquelle dazu ist die vom Ländlichen Fortbildungsinstitut Österreich betriebene Webseite) getroffen, so folgt Phase zwei: der Blick über den Bauernhof-Zaun. Welche Möglichkeiten gibt es? Und wie machen es die anderen? Ein hervorragendes Anschauungsobjekt sind beispielsweise die wie Pilze aus dem Boden schießenden Bio-Kistl-Anbieter. Bei ernährungs- und umweltbewussten Konsumenten erfreuen sie sich großer Beliebtheit. Sie zeigen vor, wohin die Reise führt und dass es heute ohne ein Mindestmaß an digitaler Präsenz – von der Website über Marketing in sozialen Medien bis hin zum eigenen Online-Shop – kaum mehr geht. Eine gute Alternative ist auch, an bestehende Kooperationen und Plattformen anzudocken. Dazu gehört Gutes vom Bauernhof, das offizielle Direktvermarktungsprojekt von Landwirtschaftskammer und -ministerium ebenso wie das unabhängige Start-up AbHof, das Direktvermarkter ebenfalls durch gezielte Marketing-Maßnahmen unterstützen will. Versteht sich, dass da wie dort auch eine App die Vermarktung der diversen Schmankerln unterstützt. Wer lieber selbst Hand anlegt, kann das mit einer Spezial-Software wie dem kostenfreien FoodCoopShop tun. Sie eignet sich gleichermaßen für Foodcoops (also private Gemeinschaften für den Lebensmitteleinkauf) wie für Hof- und Bauernläden.

 

Genossenschaftsdrohne und digitaler Kuhmagen?

Ist der wichtige Schritt in Richtung einer zeitgemäßen, digitalen Vermarktung getan, darf der digitale Blick auch in die Ferne schweifen. Landwirtschaftliche Drohnen etwa, wie sie von größeren Betrieben bereits zusehends genutzt werden, haben auch für kleinere Vorteile. Gerade dort, wo nur wenige menschliche Hände zur Verfügung stehen, kann Technologie wertvolle Hilfe sein. Man denke etwa an die Beobachtung schwer zugänglicher landwirtschaftlicher Flächen. So wie andere kostenintensive Geräte auch könnte natürlich so ein fliegendes Agro-Helferlein beispielsweise im Rahmen einer Genossenschaft finanziert und gemeinsam genutzt werden. Oder ein Beispiel aus der Viehwirtschaft: Das steirische Unternehmen Smaxtec hatte die Idee, die Gesundheit von Milchkühen mit Hilfe eines von den Tieren geschluckten Sensors zu überwachen. Der Bauer kann so jederzeit per Smartphone sehen, wie es seinen Tieren geht. Bleibt noch die vielleicht wichtigste Botschaft: Es kommt auch in der Landwirtschaft nicht zwangsläufig auf die Größe an – sofern schlaue Bauern und Bäuerinnen sich die Kraft der Digitalisierung zunutze machen.

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