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Die Wir-Wirtschaft

ruderboot

Zwischen vielen EPUs wird heute das „Wir“ wieder stärker. Ganz nach dem Motto: Was einer allein nicht schafft, das schaffen viele.

Gerade im Zeitalter der Ich-AGs rückt auch das „Wir“ wieder stärker in den Vordergrund. Zu dieser neuen Wir-Wirtschaft gehören verschiedenste Formen der Kooperation: Genossenschaften in neuem Gewand feiern ein Comeback. Co-Working steht ganz oben auf der Wunschliste von EPUs. Und auch der Team-Gedanke braucht eine Frischzellenkur.

Alle reden von den Ich-AGs, und tatsächlich sind die auf sich allein gestellten Ein-Personen-Unternehmen (EPUs) längst zu einem wichtigen Teil der Wirtschaft geworden. Gleichzeitig sorgt die Entwicklung hin zu mehr Egoismus, extremem Konkurrenzdruck und allgemein zu einer Ellbogen-Gesellschaft für Sorgenfalten. Doch mittlerweile ist eine Art Gegentrend unübersehbar. Ein Gegentrend, der auch in der Wirtschaft verstärkt das „Wir“ in den Mittelpunkt stellt und den manche als Geburt – andere als Comeback – einer Art „Wir-Wirtschaft“ sehen. Einer Wir-Wirtschaft, die letztlich auch Unternehmen erfolgreicher macht.

Schwarmintelligenz & Sharing-Economy

An der Wiege dieser neuen Gemeinsamkeit steht die Digitalisierung, vor allem das, was einmal „Web 2.0“ genannt wurde, also Internet-Services, die erst durch die Zusammenarbeit von vielen funktionieren. Neben den Sozialen Medien ist etwa das Online-Nachschlagewerk Wikipedia ein perfektes Beispiel dafür: Erst das gesammelte Wissen von Zehntausenden macht die ständig aktuelle Fülle an Informationen möglich. Und diese „Schwarmintelligenz“ war letztlich sogar so überlegen, dass kein klassisches Lexikon mehr mithalten konnte. Mit der so genannten Sharing-Economy gibt es aber auch noch eine ganz anders gelagerte Erfolgsgeschichte im Zeichen der Gemeinsamkeit: Airbnb, Uber und Co zeigen längst vor, wie gut die gemeinsame Nutzung und das Teilen von Angeboten funktionieren können.

Was eine(r) nicht schafft …

„Wir sind Plattform, Bühne und Gestaltungsraum für Selbstständige, die wie wir der Meinung sind, dass aus der Zusammenarbeit von Menschen mehr als nur die Summe der Leistungen der Einzelnen herauskommen kann.“ Zu lesen ist diese Selbstbeschreibung auf der Webseite einer Gruppe von Wiener Spezialisten, die sich „new World of Work“ nennt und vor allem Consulting- und IT-Services anbietet. Das Besondere daran: Diese Spezialisten haben sich als Genossenschaft organisiert. Die Besonderheit dieser Rechtsform ist, dass die erwirtschafteten Leistungen an ihre Mitglieder weitergegeben werden. In dieser Form des gemeinsamen Wirtschaftens lassen sich Ziele erreichen, die sonst außer Reichweite wären. Und zwar frei nach dem traditionsreichen Motto: Was einer allein nicht schafft, das schaffen viele. So eine Genossenschaft eignet sich außerdem sehr gut für neue Arbeitsmodelle, bei denen sich die Beteiligten gleichberechtigt auf Augenhöhe begegnen.

Die neue Wir-Wirtschaft

Auch die oberösterreichische Genossenschaft „Otelo“ hat diese Rechtsform gewählt. Als „erste Beschäftigungsgenossenschaft“ in Österreich ermöglicht sie ihren Mitgliedern sogar eine Anstellung. Aber auch sonst stehen die Signale heute immer öfter auf Zusammenarbeit, beispielsweise zwischen etablierten Unternehmen und jungen Start-ups mit frischen Ideen. Oder auch mit Investorinnen und Investoren, Universitäten und Interessenvertretungen. Die Lebensader und die Nabelschnur dieser Entwicklung ist immer die Vernetzung über das Internet. Und so ganz nebenbei kann die neue Wir-Wirtschaft auch eine gute Medizin gegen die Einsamkeit der Einzelkämpferinnen und -kämpfer in EPUs sein. Die Nachfrage nach Co-Working Spaces zeigt, dass der Wunsch nach gegenseitigem Austausch ganz real ist.

Aus ICH wird WIR

Aber auch im Inneren eines bestehenden Unternehmens gehört die Zukunft wohl einer Firmenkultur, die das Gemeinsame vor das Trennende stellt und die Erfolge von Teams mehr würdigt als das egoistische Handeln einzelner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der einfachste Tipp für Unternehmen, die auf das neue „Wir“ setzen wollen, ist daher: Investieren Sie in den Aufbau schlagkräftiger Teams, deren Mitglieder auch menschlich harmonieren und die an einem Strang ziehen. Das kann man „Teambuilding“ nennen oder einfach nur als grundvernünftige Selbstverständlichkeit ansehen. Und selbst wenn sich der Trend zur Individualisierung sicher fortsetzen wird: Die neue Macht des „Wir“ hat auch in der Wirtschaft noch viel Potenzial.

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