Meldung vom 30.03.2015
Über 60.000 Menschen haben in unterschiedlichen Kursen der Initiative „A1 Internet für Alle“ digitales Know-how gelernt. Dabei handelt es sich mehrheitlich um Kinder und ältere Menschen. Beim ersten Forum Digitale Bildung im Herbst 2014 wurde das Thema „Lehre und Lernen im digitalen Zeitalter“ diskutiert, nun stand „Digitalisierung - Chancen und Herausforderungen für Ältere“ auf dem Programm. Klaus Thien, Geschäftsführer des Österreichischen Instituts für Erwachsenenbildung, betonte in seinem Einleitungsstatement, dass aktives Altern nichts Anderes als die Teilhabe an möglichst vielen Lebensbereichen bedeute. Denn dieses Eingebunden sein und die Anerkennung sei gleichbedeutend mit Lebensqualität. Im „Zeitalter der Netzwerke“ ermöglichen digitale Medien eben diese Teilhabe in immer weiteren Zusammenhängen. Die Chancen seien vielfältig und reichen von der Überwindung alterstypischer Einschränkungen wie zum Beispiel Mobilität, über Informationsbeschaffung, einfaches in Kontakt bleiben mit Freunden und Familie über das Erledigung von Geschäften oder Behördenwegen bis hin zu Warn- und -Alarmsystemen.
Zu viele Stereotypen
In der anschließenden Diskussion waren sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einig, dass in Bezug auf ältere Menschen noch zu häufig in Stereotypen gedacht wird. Gerti Zupanich, Initiative Grüne SeniorInnen, kritisierte das vor allem medial häufig verbreitete Bild der Großmutter im Park, die Tauben füttert. Eine alte Dame könne schließlich genauso gut am Tablet im Web surfen. Gerlinde Zehetner, Geschäftsführerin des Pensionistenverbandes Österreich, zufolge sei das Alter lediglich eine Ziffer. Seniorinnen und Senioren seien eine heterogene Zielgruppe. Es handle sich nicht um Altersgemeinschaften, sondern viel mehr um Interessensgemeinschaften.
Gemeinsames Lernen der Generationen
Auch Barbara Ratzenböck von der Universität Graz (OeNB- Forschungsprojekt „Erzähltes Altern in Stadt und Land“) plädierte für ein differenziertes Altersbild und betonte vor allem das Verbindende. Es sei wichtig, nicht in Gegensätzen zu denken. Junge und alte Generationen haben viele Gemeinsamkeiten und diese sollten gefördert werden. Im Rahmen des generationenübergreifenden Lernens gebe es sehr positiven Austausch zwischen Jung und Alt. Das bestätigen auch die Erfahrungen eines Trainers der Initiative „A1 Internet für Alle“. Er berichtete von der beeindruckenden Neugierde, die sowohl Kinder als auch ältere Menschen gleichermaßen aufweisen. Allerdings seien Erwachsene etwas ängstlicher im Umgang mit neuen Technologien.
Angst vor digitalen Technologien zu nehmen, sei daher laut Thien auch ein vorrangiges Ziel. Allerdings müsse auch auf die Gefahren des Netzes aufmerksam gemacht werden. Hier sei es Ziel, einen mündigen Umgang mit digitalen Technologien zu erreichen.
Einig war man sich, dass sich die Technologie an den Mensch anpassen müsse – und nicht umgekehrt. Doch gerade mit neuen Trägermedien wie zum Beispiel Tablets sei man hier am richtigen Weg. Ein weiteres Fazit des Abends: Die Digitalisierung betrifft die gesamte Gesellschaft, doch gerade ältere Menschen können davon besonders profitieren. Dafür muss ihnen allerdings der Einstieg erleichtert werden und es braucht Angebote, die tatsächlich auf ihre Bedürfnisse eingehen. Initiativen wie „A1 Internet für Alle“ spielen dabei eine wichtige Rolle.
Über A1 Internet für Alle
Die kompetente Nutzung des Internets ist Grundvoraussetzung für die Teilnahme an der digitalen Gesellschaft. Allerdings können nach wie vor nicht alle Menschen in Österreich die mit dem Internet verbundenen Chancen nutzen. „Vollversorgung mit Internet ist für uns nicht nur eine technische Frage, sondern auch eine soziale. Wir arbeiten an beidem gleichzeitig. Als führender Anbieter von Internet-Zugang ist es unsere Aufgabe, uns für den fairen Zugang zu Wissen zu engagieren. Wir sind überzeugt, dass jeder Mensch den gleichen Zugang zu Information, Wissen und Bildung haben soll. Das ist einer unserer Beiträge für Österreichs Zukunft“, beschreibt A1 Generaldirektor Hannes Ametsreiter die Idee hinter der Initiative. Das Programm umfasst kostenlose Internet-Workshops von „Lesen mit der Computermaus“ für Kinder bis zu „Erste Schritte im Internet“ für SeniorInnen etwa auf dem „Internet für Alle“ Campus im zweiten Wiener Gemeindebezirk und den Standorten in Klagenfurt und Salzburg, bei den Partnerinstitutionen - wie Augustin, Caritas, Blinden- und Sehbehindertenverband Österreich, Ute Bock u.v.m. - sowie on Tour in ganz Österreich. Das Ziel: Alle Menschen in Österreich sollen Zugang zum Internet haben und es kompetent nutzen können. Es geht um Chancengleichheit für alle.
Detaillierte Infos zu „A1 Internet für Alle“ finden Sie unter: www.A1internetfüralle.at