
VIDEO: 5Ganz vorn dabei. Was ist 5G? Wie funktioniert 5G? Was bringt 5G? Alle Antworten findest du hier.
Die Erwartungshaltung ist enorm. „5G wird das Leben der Menschen ändern“, gab sich Nokia-Chef Rajeev Suri überzeugt. Dagegen war die Performance mancher Handymarken weniger begeisternd. Die vorgeführte Videotelefonie war nicht wirklich die beste Wahl, um das 5G-Potenzial zu zeigen. Was ändert das sogenannte Gigabit-Netz nun wirklich?
Hier kommen 6 Antworten auf 6 Fragen zum Mobilfunk der Zukunft.
1. Was leistet die nächste Stufe des Mobilfunks?
Die Entwicklung der Übertragungsgeschwindigkeit:
- 2000: 3G/UMTS-Standard mit 384 kbit/s (Bildübertragung via MMS)
2010: 4G/LTE-Netz mit bis zu 150 Mbit/s (Videoübertragung)
2014: 4G/LTE mit Carrier Aggregation für bis zu 300 Mbit/s (HD-TV, Video, große Dateien)
2019/2020: 5G-Technologie mit bis zu 10 Gbit/s
- Latenzzeit (Verzögerung): Sie sinkt auf eine Millisekunde. So könnten vernetzte, autonome Fahrzeuge, Roboter und Maschinen praktisch verzögerungsfrei reagieren.
- Datenübertragungsrate: Die mobile Internetnutzung hat stark zugenommen. Die mobil übertragene Datenmenge ist jedes Jahr um mehr als 50% gewachsen. Im Vergleich zum LTE-Netz soll 5G pro Funkzelle eine 10- bis 30fach höhere Datenübertragungsrate gewährleisten.
- Kapazität: Mit 5G können sich bis zu 1 Million Geräte pro Quadratkilometer ins Mobilfunknetz einloggen. Das sind 100 Mal mehr als aktuell. Eine schlechte Internetverbindung bei einem Länderspiel im ausverkauften Ernst-Happel-Stadion wird es also nicht mehr geben.
Schöner Nebeneffekt: Mit 5G kann der Energieverbrauch je übertragenem Bit um den Faktor tausend gesenkt werden. Das Netz wird nachhaltiger und günstiger im Betrieb.
2. Für wen ist 5G geeignet?
Der Download des Inhalts einer DVD dauert mit 5G zwar nur mehr ein paar Sekunden. Trotzdem: Der neue Mobilfunkstandard zielt weniger auf Privatkunden.
„5G wird vor allem ein Netz für die Industrie“, meint A1-CEO Marcus Grausam. Der neue Mobilfunkstandard wird aus Expertensicht den nächsten Schub in der digitalen Transformation von Unternehmen bringen.
Nokia-Chef Suri hält 5G für den wirtschaftlichen Aufschwungfaktor der kommenden zehn Jahre. Dabei lehnte sich Suri beim MWC bereits weit aus dem Prognose-Fenster und verkündete: „Der neue Mobilfunkstandard wird die globale Produktivität bis 2030 um 30 bis 35% steigern.“
3. Welche Anwendungsbeispiele gibt es für 5G?
Das Motto im 5G-Zeitalter lautet Vernetzung. Maschinen, Menschen, Fahrzeuge, Infrastruktur … sie werden nahezu in Echtzeit miteinander kommunizieren können. Wichtiges Einsatzfeld ist die Industrie 4.0, also vernetzte Produktionsanlagen und Lieferketten. 2018 gab es erstmals mehr vernetzte Geräte in Österreich als Menschen. Bis 2020 wird die Zahl der vernetzten Geräte hierzulande auf 80 Millionen ansteigen. Das Internet der Dinge wird also Realität. Auch Anwendungen in der Telemedizin, bei der ein Arzt Eingriffe via Internet vornimmt, werden möglich. Fahrzeuge können untereinander oder mit der Infrastruktur kommunizieren.