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Warum wir Smartphones verstehen müssen

Gegründet wurde acodemy von Anna Relle und Elisabeth Weißenböck.

Beim A1 Innovationsaward ging acodemy als Preisträger hervor, Corona unterstützt in gewisser Weise die Expansion.

Spielerisch und auf das Alter der Kinder abgestimmt, basierend auf einem speziellen, didaktisch aufbauenden und bewährten Lehrplan. Kleine Gruppen, die von qualifizierten Coaches begleitet werden, die aus ganz unterschiedlichen Disziplinen kommen. An 10 Standorten in und um Wien und Linz oder in Vorarlberg, derzeit vor allem live und online – das ist das Konzept von acodemy. Hier lernen Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 17 Jahren Programmieren, digitale Kompetenzen und Problemlösungsfähigkeiten, während sie Spaß am Denken, Tun und Austausch untereinander haben.

 

Zwei Frauen, eine gemeinsame Vision

Gegründet wurde acodemy von Anna Relle und Elisabeth Weißenböck. Die beiden haben sich vor einigen Jahren kennengelernt und rasch erkannt, dass sich ihre Skills hervorragend ergänzen: Relle kommt aus dem Management, hat in großen Konzernen gearbeitet und Elektrotechnik und Betriebs- und Wirtschaftswissenschaften studiert. Weißenböck kommt aus der Informatikdidaktik und dem IT-Management, war an der TU Wien in der Forschung tätig und hat sich schon sehr früh mit der Vermittlung von Wissen und Skills bei Kindern und Jugendlichen beschäftigt.

Die Frauen teilen eine gemeinsame Vision: Kinder und Jugendliche auf die Zukunft in der digitalen Welt vorzubereiten. Relle: „Wir reden und hören viel von Digitalisierung. Aber wir werden sie erst nutzen können, wenn wir die nächste Generation dafür ausbilden – da tun wir als Gesellschaft noch viel zu wenig.“

In der (Volks-)Schule werden digitale Fähigkeiten kaum vermittelt. „Geräte kaufen ist gut, aber die Kinder benötigen Computational Thinking und logisches Denken“, sagt Weißenböck, „uns geht es vor allem darum, hinter die technischen Geräte zu schauen und den Kindern und Jugendlichen ein Grundverständnis für die digitale Welt zu geben.“ Smartphones zu verstehen ist also ebenso wichtig, wie sie nutzen zu können.

 

Aus dieser Überlegung heraus wurde acodemy gegründet.

Ein steiniger Weg folgte, denn das österreichische Bildungssystem ist eine Sache für sich. „Weiterbildung wird vor allem mit Vereinen oder aus Steuergeldern finanzierten Angeboten assoziiert“, sagt Relle, „wir hingegen handeln unternehmerisch.“ Die Folge: Anfangs investierten die beiden Frauen sehr viel Leistung sozusagen gratis in den Aufbau ihrer Firma – freilich ein Schicksal, das sie mit vielen anderen Start-ups teilen.

Schulen wurden kontaktiert, erste Kooperationen konnten gewonnen werden, doch der große Schub folgte nach dem Auftritt bei „2 Minuten, 2 Millionen“ (Puls 4) und einer Auszeichnung beim „A1 Innovationsaward“ im Vorjahr: Mittlerweile halten die vier Runtastic Gründer (um Florian Gschwandtner) Anteile an acodemy. Und die Jury des A1 Innovationsawards, allen voran Wirtschafts- und Digitalisierungsministerin Margarete Schramböck, lobte die Fähigkeit von acodemy, in Zeiten der Corona-Pandemie in kürzester Zeit ein umfassendes Online-Programmierangebot zu entwickeln und auch bereitzustellen.

 

Pandemie eröffnet auch Chancen

Auch wenn Corona den Expansionskurs von acodemy etwas eingebremst hat – „derzeit sind die Schulen verständlicherweise mit sich selbst beschäftigt, ein Neugeschäft gibt es hier kaum“, sagt Relle offen – so hat die Pandemie auch Gutes bewirkt: Die Digitalisierung erfuhr insgesamt einen Schub. Seitens der Eltern, die teilweise unter dem Dreifach-Druck leiden – Home Schooling, Home Office und Alltagsleben – wird das Angebot von Online-Kursen gerne wahrgenommen.

Die Kinder können sich in ihren Programmier-Räumen austauschen und sind für 1,5 Stunden mit spannenden Aufgaben beschäftigt. Sogar ein internationaler Effekt hat sich eingestellt. „Wir haben Teilnehmer aus Ägypten, Deutschland, Italien oder Belgien“, sagt Relle. „In unseren Kursen lernen die Kinder und Jugendlichen kleine Projekte zu programmieren, je nach Alter sind das Computerspiele, Animationen, Roboter in Minecraft oder auch Apps“, sagt Weißenböck, „das klappt nur, wenn es Spaß macht und die Freude an der Sache dabei ist. Wir sorgen mit unserem Trainer*innen-Team dafür, dass hohe Qualität und Spaß gewährleistet sind.“

Das kommt gut an bei den Kids: „Wir haben Kinder, die seit Jahren einmal wöchentlich bei uns einen Kurs machen und mit Feuereifer dabei sind“, lächelt Weißenböck. So wurden bisher mehr als 30.000 Projekte mit tausenden Kindern gemacht. In der Vermittlung setzt man auf international bewährte, kindgerechte Programmiersprachen, die beispielsweise am MIT entwickelt wurden. Das acodemy-Team arbeitet daran, bald schon Kurse auf Englisch anbieten zu können und das Angebot in Zeiten der Corona-Einschränkungen noch mehr zu vertiefen.

Niemals den Mut verlieren

Wie schafft man es also, den Weg von der Vision, der Idee zum erfolgreichen Unternehmen zu gehen? „Man darf nie den Mut verlieren“, sagt Elisabeth Weißenböck, „man kämpft anfangs um jeden einzelnen Kunden und hat gerade als kleines Unternehmen zu Beginn nur sehr wenig Publicity.“ Doch nach dem Auftritt bei „2 Minuten, 2 Millionen“ war das anders, erklärt Relle: „Dann kamen die Medien auf uns zu, das hat uns sehr geholfen und auch gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“ Und noch einen Tipp haben die beiden für angehende Unternehmer oder jene, die gerade am Scheideweg stehen, parat: „Immer auch die Fantasie spielen lassen. Das eröffnet neue Zugänge.“

Stichwort Zugang: Seit dem A1 Innovationsaward ist acodemy Kunde von A1. „Wir haben nun ein sehr gutes Internet, und bessere Handys haben wir uns auch gegönnt“, lächelt Anna Relle. „Für unser weiteres Wachstum ist ein schnelles Internet natürlich eine Grundvoraussetzung“, ergänzt Elisabeth Weißenböck, „da fühlen wir uns sehr wohl bei A1.“

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