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Stadt-Analyse in Bad Ischl

Stephan Köhl, vom Tourismusverband Bad Ischl, gibt einen Einblick: "Seit 2000 steigen unsere Tourismuszahlen jedes Jahr.“

Wie kann es gelingen, die Tradition zu wahren und trotzdem Vorreiter in der Entwicklung von Kultur, Handel und Tourismus zu werden? Stephan Köhl, vom Tourismusverband Bad Ischl, zeigt, dass Nostalgie und Zukunftsorientierung kein Widerspruch sind.

Österreich zählt weltweit zu den Ländern mit höchster Lebensqualität und seit kurzem steht fest, dass Bad Ischl und das Salzkammergut „Kulturhauptstadt Europas 2024“ sind.

 

Evolution einer römischen Provinz

Betrachtet man den Werdegang der 14.000 Einwohner-Stadt, muss man beeindruckt sein. Historisch gehen die Wurzeln mehrere tausend Jahre auf Abbau und Handel mit Salz zurück. In der Römerzeit etablierte sie sich als wichtiger Handelsplatz, bis sie von der kaiserlichen Familie als Erholungsjuwel auserkoren wurde und schließlich zum „Bad“ gekürt wurde, als man die heilende Wirkung von Solebädern entdeckte. Bald reisten Menschen aus ganz Europa in die schmucke Stadt im Salzkammergut um sich zu erholen. Diesen besonderen Stellenwert haben die Bad Ischler kontinuierlich ausgebaut: ihre Stadt wurde 2016 auf den ersten Stockerlplatz für „Wohn-und Lebensqualität“ erhoben.

 

Tradition ist modern

Nun fragt man sich, wie es gelingen kann, die Tradition zu wahren und trotzdem Vorreiter in der Entwicklung von Kultur, Handel und Tourismus zu werden. Stephan Köhl, vom Tourismusverband Bad Ischl, gibt einen Einblick. „Trotz unserer langen Tradition als Kurort und Urlaubsziel hatten wir es in den 90er Jahren nicht leicht. Seitdem hat man daran gearbeitet, wieder an die Spitze zu kommen. Seit 2000 steigen unsere Tourismuszahlen jedes Jahr.“

Mit fast 400.000 Übernachtungen zeigt Bad Ischl, dass der Tourismus ein wichtiger Bestandteil der Stadt ist. Doch das wahre Geheimnis des Erfolgs hat andere Wurzeln: Die Stadt legt großen Wert auf ihre zahlreichen Familienbetriebe und die Zufriedenheit ihrer Einwohner. Mit rund 750 Klein- und Mittelbetrieben hat Bad Ischl eine sehr lebendige Innenstadt. Viele der familiengeführten Handelsbetriebe finden sich auf der 1.200 Meter langen Ringstraße. „Es war den Händlern wichtig, weiterhin für Autos erreichbar zu bleiben, um Einwohnern wie Betrieben ihre Wocheneinkäufe und Lieferungen weiter zu ermöglichen.“ erzählt Stephan Köhl. „Nicht nur unsere Gäste beleben die Stadt – unsere Einwohner bekommen in Ischl von Trachten über Lebensmittel alles, bis hin zu Möbeln und handgefertigten Schuhen.“

 

Was lernt man vom Schneeflockenzählen?

Wie behält man bei diesem stetigen Wachstum den Überblick? Wie messen die Bad Ischler die regionalwirtschaftliche Bedeutung ihrer Stadt? „Wir zählen schon seit langer Zeit die Besucher der Begegnungszonen.“ erklärt Herr Köhl. „Natürlich wollten wir wissen, wie viele Menschen in der Stadt einkaufen und zu welchen Tageszeiten – viele Betriebe sind unsicher, ob sie in ihrer Mittagspause Kunden verpassen.“

Frequenzmessanlagen, gesteuert über Kameras, sollten dabei helfen wertvolle Informationen über die Wünsche der Kunden zu erfahren. „Leider sind wir draufgekommen, dass die Kameras, je nach Witterung, immer wieder ausfallen, fehlerhafte Werte liefern oder, neben Passanten, auch Schneeflocken zählen.“

A1 Mobility Insights

Nähere Infos zum angesprochenen A1-Service gibt es hier.

Von K.u.K zu „www“

Doch Bad Ischl und der Tourismusverband sind strategische Vorausdenker. Die Erkenntnis der fehleranfälligen Frequenzmessanlagen führte sie einen Schritt weiter in Richtung Digitalisierung. Bewegungsstromanalysen aus dem Mobilfunknetz stehen ganzjährig zur Verfügung und geben Einblick in Mobilität und Herkunft der Besucher. Über A1 Mobility Insights bezieht Bad Ischl umfassende Analysen aus anonymisierten Bewegungsströmen, und das, ohne in zusätzliche Messanlagen in der Stadt investieren zu müssen.

„Die Analysen werden in Diagrammen visualisiert und verraten uns viel mehr, als die bloße Zahl an Besuchern!“ Bad Ischl hat einen Weg gefunden zu erfahren, woher die Besucher kommen, wie lange sie in der Stadt verweilen, ob sie mit Einkaufszentren der Region interagieren und wie sich die Mobilität unterschiedlicher Altersgruppen unterscheidet. „Natürlich sind die Messungen anonymisiert und datenschutzkonform“, betont Herr Köhl.

 

Schnee bleibt auf den Bergen

„Wir sind sehr zufrieden mit der neuen Technologie und den Erkenntnissen, die wir daraus gewinnen!“ Seit Bad Ischl A1 Mobility Insights nutzt, bleibt der Schnee auf den Bergen und gezählt werden nur mehr echte Besucher. „Die Digitalisierung ist nicht das einzige für uns.“, so Köhl. Die Evolution der ehemaligen Kaiserstadt bleibt spannend! Nicht nur die Kaisertage im August machen neugierig – jetzt im Fasching erwarten wir wieder präzise ermittelte Besucherzahlen!

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