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So wird aus CSR keine Einbahnstraße

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Arbeit 4.0: Wie sich ältere Mitarbeiter bewähren können.

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Die 6 Bewerbungstrends im Zeitalter der Digitalisierung

So viel steht fest: Die Zukunft der Bewerbung ist digital und mobil. Die digitalen Kanäle sind für Bewerbungen unverzichtbar geworden. Die klassische Papierbewerbung – mit Anschreiben, Lebenslauf, Foto, beigelegten Zeugniskopien und anderen Anlagen – verliert zunehmend an Bedeutung. Wichtigster Treiber dieser Entwicklung, dem auch immer mehr Unternehmen Rechnung tragen, ist das digitale Nutzungsverhalten der Millennials und Young Professionals – Stichworte: War for Talents . Worauf es bei einer Bewerbung im Kern ankommt, das hat sich allerdings nicht geändert: ein fachlich kompetentes und sympathisches Bild und einen guten bzw. möglichst bleibenden Eindruck von sich zu vermitteln.

1. Social Recruiting: den Social-Media-Auftritt sorgfältig planen

Immer mehr Unternehmen setzen bei der Rekrutierung neuer Mitarbeiter oder beim Aufbau eines Talente-Pools auf soziale Medien. Ganz oben stehen XING und LinkedIn, aber auch Facebook. Dabei helfen ihnen Algorithmen, die jeweilige Datenbank nach bestimmten bzw. den jeweils entscheidenden Kriterien zu durchsuchen. Für Jobsuchende und all jene, die nach etwas Neuem Ausschau halten, bedeutet das vor allem eines: Der persönliche Social-Media-Auftritt sollte sorgfältig gepflegt werden. Er sollte einerseits sämtliche – für mögliche Arbeitgeber – relevante Informationen in prägnanter Form enthalten. Andererseits sollte auf allfällige politische Aussagen ebenso wie auf alle möglichen Partybilder verzichtet werden. Insgesamt kommt es darauf an, dass der Bewerber für ein aussagekräftiges, sympathisches, stimmiges Bild und einen professionellen Auftritt sorgt.

2. One-Click & One-Swipe: Ein Klick genügt

Noch stellt die One-Click-Bewerbung oder die One-Swipe-Bewerbung eher ein Randphänomen dar. Experten gehen aber davon aus, dass sie stark an Bedeutung gewinnen wird – vor allem, weil sie den digitalen Gewohnheiten der Millennials bzw. der Generation Y Rechnung trägt. Die Funktionsweise ist denkbar einfach: Ein Bewerber sieht ein interessantes Jobangebot auf einem bestimmten Karriereportal – und zwar egal, wo er sich gerade befindet – und klickt auf den sogenannten Jetzt bewerben-Button. Nach einem weiteren Mausklick wird sein XING- oder LinkedIn-Profil an das Unternehmen weitergeleitet. Bei der One-Swipe-Bewerbung per App, wie zum Beispiel per Hokify-App, die es in Österreich schon länger gibt, genügt ein simpler Swipe nach rechts.

3. Recruiting-Chatbots: Kommunikation mit dem Recruiter-Roboter

Für Recruiting-Chatbots spricht – etwa gegenüber sperrigen Online-Formularen – vor allem eines: Sie sind denkbar unkompliziert und schnell zu nutzen. Ein Klick auf dem Smartphone reicht aus, um den Dialog mit der Software – und nichts anderes sind Chatbots – aufzunehmen. In wenigen Sekunden werden dann Punkte wie Berufserfahrungen, Erfolge, Gehaltsvorstellungen und die Kontaktdaten abgefragt. Für Bewerber ist damit der große Vorteil verbunden, dass sie jederzeit auf ein Stellenangebot antworten können. Unternehmen können wiederum hunderte Gespräche gleichzeitig führen. Chatbots vereinfachen den administrativen Aufwand.

4. Skype-Interview: einen guten Eindruck vermitteln

Eine Ausprägung von Bewerbungen im digitalen Zeitalter, die sich mittlerweile durchaus etabliert hat, ist das Skype-Interview. Unternehmen greifen darauf zurück, um eine erste Vorauswahl zu treffen. Wer sich bewährt, der wird zum persönlichen Vorstellungsgespräch geladen. Den Recruitern geht es beim Skype-Interview einerseits darum, den fachlichen Kompetenzen des Bewerbers auf den Grund zu gehen. Andererseits wird ausgelotet, ob man die passende Motivation für den Job mitbringt und jene Persönlichkeit ist, die gesucht wird. So angenehm es für den Bewerber auch erscheinen mag, den Termin in den eigenen vier Wänden wahrnehmen zu können, so gilt es dennoch, sich ebenso professionell und perfekt vorzubereiten, wie es sich für ein persönliches Bewerbungsgespräch gehört. Es kommt auf einen positiven, sympathischen Eindruck an. Dazu gehört unter anderem angemessene Kleidung. Selbst wenn – je nach Arbeitgeber – nicht zwangsläufig Anzug oder Kostüm notwendig sind, ein Skype-Interview im legeren Outfit empfiehlt sich nicht. Auch sollte ein ruhiger Ort mit passendem Hintergrund für das Gespräch gewählt werden. Dass die Technik einwandfrei funktionieren muss, versteht sich von selbst.

5. Lebenslauf: noch immer wichtiges Auswahlkriterium für Unternehmen

Allen aktuellen Trends zum Trotz bleibt der klassische Lebenslauf für Unternehmen wichtigstes Kriterium bei der Mitarbeiterauswahl. Auch er muss den genannten Entwicklungen Rechnung tragen. Gerade weil das Anschreiben – was auch Studien bestätigen – eine immer geringere Rolle spielt, sollten im Lebenslauf etwaige besondere Fähigkeiten und Fertigkeiten sowie bisherige berufliche Erfolge besser und prägnanter herausgearbeitet werden. Das bedeutet zugleich, dass er weniger umfangreich sein sollte. Einige Unternehmen verlangen zusätzlich zum herkömmlichen Lebenslauf auch eine Kurzfassung auf maximal einer Seite. Für beide Formate gilt: Auf weit zurückliegende Praktika oder irrelevante Freizeitbeschäftigungen kann man getrost verzichten.

6. Professionelles Bewerberfoto: nach wie vor unverzichtbar

Unverzichtbar ist noch immer eines: ein gut gemachtes Foto im Lebenslauf. Daran hat sich auch in Zeiten der Digitalisierung nichts geändert. Vor allem in Kontinentaleuropa ist es üblich, ein gutes Bewerbungsfoto, das die Professionalität zusätzlich unterstreichen soll, in seine Vita einzufügen. Nicht nötig ist das hingegen in Großbritannien. In den USA kann einen der Lebenslauf mit Foto sogar die Einladung zum Bewerbungsgespräch kosten. Dort wird nämlich angenommen, dass dadurch Informationen preisgegeben werden, die eine Einstellungsentscheidung durchaus beeinflussen könnten. Dazu zählen unter anderen Auftreten, Rasse und Gender. Gut möglich, dass der fotolose Lebenslauf künftig auch bei uns Usus wird. In Deutschland ist das Foto seit dem Inkrafttreten des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes 2006 jedenfalls nicht mehr Pflicht. Der Hintergrund ist derselbe wie in den USA. In der Praxis hat sich der anonymisierte Lebenslauf in unserem Nachbarland allerdings noch immer nicht durchgesetzt.
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