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Wenn die Brille zum Daten-Hub wird

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Jetzt kommen die Cobots!

Cobots sind kleiner, wendiger, günstiger in der Anschaffung sowie einfacher an Produktionsprozesse adaptierbar.

Wenn Mensch und Roboter Hand in Hand arbeiten, nennt man das kollaborative Robotik. Sie wird die industrielle Fertigung noch deutlich verändern.

Bis vor wenigen Jahren wurden Roboter vor allem dort eingesetzt, wo große, sperrige Dinge zu bewegen waren – man denke nur an die Autoindustrie. In der Fertigung wurden diese Roboter recht deutlich vom Menschen getrennt und meist aus Sicherheitsgründen gut abgeschirmt. Aber seit einigen Jahren werden die Roboter nicht nur kleiner und wendiger, sondern auch vielseitiger einsetzbar. Sie arbeiten sprichwörtlich Hand in Hand mit dem Menschen in der Fertigung zusammen. Beispiel Universal Robots (UR), einer der Marktführer: Im Dezember 2008 verkaufte UR seinen ersten kollaborierenden Roboter. Heute sind schon an die 30.000 UR-Cobots (englische Abkürzung für collaborative robot) weltweit im Einsatz. Sie tragen wesentlich dazu bei, dass der Gesamtbestand an Robotern in der Industrie munter wächst, denn auf sie entfällt bald ein Großteil der neu installierten Einheiten.

 

Warum Cobots?

Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Cobots sind kleiner, wendiger, günstiger in der Anschaffung sowie einfacher an Produktionsprozesse adaptierbar. Selbst in Bereichen, in denen manuelle Fertigkeiten bislang unersetzlich schienen – etwa beim Zusammenbau kleinteiliger Komponenten bei geringer Seriengröße – schaffen die Cobots nun ganz neue Koexistenzen von Mensch und Maschine. Davon weiß Roman Franz Froschauer, Professor für Manufacturing IT an der FH OÖ in Wels, einiges zu berichten, wenngleich er die oft hohen Erwartungen relativiert: „Das Thema Kollaborative Robotik ist angekommen, viele Unternehmen interessieren sich dafür“, so Froschauer, „gleichzeitig sind die Erwartungen noch etwas zu hoch gegriffen und die Firmen selbst auch zurückhaltend.“

Ein Grund, so der Robotik-Experte, liegt in den Kosten, die disruptive Entwicklungen mit sich bringen: Eine komplette Neudefinition der Abläufe – und das ist der Fall, wenn Kompetenzen und Fertigkeiten zwischen Mensch und Maschine neu aufgeteilt werden – bringt enormen Anpassungsbedarf mit sich. Man muss Produktionslinien neu ausrichten, die Abläufe adaptieren, oft auch die Intralogistik re-konfigurieren. Zudem, so Froschauer, „stehen wir in der Programmierung von kollaborativen Robotern noch am Anfang. Man kann solche Roboter nicht einfach hinstellen und arbeiten lassen.“

 

Hohe Nachfrage bei Unternehmen

Aber, dass die große Zeit der Cobots bald kommt, daran besteht kein Zweifel. Denn gerade in Zeiten einer angespannten Konjunktur lechzen die Firmen nach mehr Flexibilität – was letzten Endes auch die Zunahme an Cobots begünstigen wird. Cobots in laufende Produktionslinien zu integrieren, ist zwar nicht ganz einfach. Aber, so Froschauer: „Bei künftigen Produkten, für die ganz neue Abläufe derzeit entwickelt werden, stelle ich klar fest, dass das Interesse an kollaborativen Robotik-Lösungen sehr zunimmt.“ Das Schöne daran: In Österreich gibt es Unternehmen, die in diesem Bereich ganz vorne mitspielen. Ein Beispiel dafür ist die ABB-Tochter Bernecker & Rainer, ein führendes Entwicklungsunternehmen in Sachen Arbeitsassistenz.

Die Basis für diese neuen Anwendungen ist freilich das Internet of Things, in dem Maschinen miteinander automatisiert kommunizieren und Daten austauschen. Das ist auch für die Industrie von essenzieller Bedeutung. „Da entsteht ein ganz neuer Kosmos für Unternehmen“, ist IoT-Experte Markus Schreiber, Leiter A1 Business Marketing, überzeugt. Österreichs Industrie steckt bereits mittendrin in diesem Prozess. „Es findet eine Professionalisierung zum Thema IoT in Unternehmen statt“, sagt Schreiber. Das ist wichtig, denn ohne das Internet of Things können Cobots nicht ihr volles Potenzial abrufen: Sie benötigen eine Vielzahl an Daten in Echtzeit, um die richtigen Schritte setzen zu können. Sonst muss doch wieder der Mensch ran.

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