
A1: Wo ist Österreich in Bezug auf Digitalisierung im internationalen Vergleich angesiedelt?
Janosievic: Hier hinkt Österreich hinterher, Vorreiter (mit ca. 3 Jahren Vorsprung) sind die nordeuropäische Staaten. Laut Studien, aber auch auf Grund eigener Erfahrungen lässt sich Österreich relativ lange Zeit Dinge konkret umzusetzen, mit dem Vorteil aus etwaig negativen Erfahrungen anderer Länder lernen zu können. Im Europavergleich liegt Österreich im Bereich Saas im Mittelfeld, in IaaS etwas dahinter. Innerhalb Österreichs gibt es ein West – Ost Gefälle, Gatekeeper für die Umsetzung von Digitalisierung sind weniger die IT-Abteilungen, sondern mehr die Geschäftsführung.
A1: Warum ist die wertvollste Ressource nicht mehr Öl, sondern Daten?
Janosievic: Alle 2 Jahre gibt es eine Verdopplung der Daten, bis 2020 werden 50 Milliarden Devices vernetzt sein, dementsprechend werden immer mehr Daten generiert, die die Wertschöpfungskette in praktisch jeder Branche optimieren könnten. Technologievorreiter sind die klassischen disruptiven Unternehmen – Uber, Amazon, etc., diese definieren auch die Standards.
A1: Werden kleinere Firme die Digitalisierungswelle überleben?
Janosievic: Ja, wenn sie in einer Nische agieren bzw. einen Zusatznutzen bzw. Mehrwert bieten können. Teilweise wird es auch möglich sein in Randbereichen erfolgreich zu sein, ein Beispiel dazu wäre das Revival von Vinyl Schallplatten in der Musikindustrie.
A1: Welche Anforderungen stellt dieser Wandel, der in vielen Branchen durch die Digitalisierung entsteht?
Janosievic: Berufsbilder verändern sich, es entstehen teilweise neue Berufsfelder (z.B. Data Scientist), die Zusammenarbeit hat sich bereits dramatisch verändert, einerseits durch die Möglichkeiten neuer Devices, andererseits durch Mobilität, die eine andere Art der Kommunikation notwendig macht.