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Digital Change Management: Raus aus der IT-Ecke!

Zwei Menschen mit Tablet im Office

Der Einsatz von digitalen Technologien ist in Zeiten der Digitalisierung ein Muss.

Alle an Bord oder keiner: Change-Management für Digitalisierung und digitale Transformation erfordert die Einbindung aller Stakeholder – vom Mitarbeiter über die Chefetage bis zum Kunden.
Die Digitalisierung hat unsere Gesellschaft in den letzten Jahren grundlegend verändert. Mehr noch: Sie sorgt dafür, dass wir einen ganz neuen Lebensstil gewinnen oder für uns definieren können. Mit diesen neuen Möglichkeiten müssen auch die Firmen umzugehen lernen. Der digitale Wandel kommt aber nicht von selbst, mehr noch: Er kann sogar zur Gefahrenquelle werden, wenn es etwa bei Mitarbeitern an Veränderungsbereitschaft mangelt. Deshalb ist digitales Change-Management so bedeutend.

  • Klare Zielsetzung für Veränderungsprozesse. Die Führungsebene muss mit gutem Beispiel vorangehen und Entwicklungsprozesse aktiv begleiten.

  • Offene Türen für Kreativität. Am besten bildet man aus unterschiedlichen Firmenbereichen Teams, die Veränderungsprozesse durch kreative Ideen vorantreiben und dafür sorgen können, eine Innovationskultur im Unternehmen zu etablieren. Keine Denkverbote!

  • Vordenker finden. In jeder Firma gibt es Vor- und Nachzügler. Die Kunst des digitalen Change-Managements ist es, im Unternehmen Botschafter für die technologischen Entwicklungen zu finden.

  • Digitale Organisation und Lenkung. Wer Technologien erlebbar machen will, muss sie erlebbar machen. Daher ist der Einsatz von digitalen Technologien und Medien im gesamten Prozess ein Muss. Führungskräfte müssen dabei alle notwendigen Mittel zur Verfügung stellen und die Veränderungsprozesse als Vorbild und Antreiber führen.

  • Kompetenzen festlegen. Ein Problem vieler Change-Prozesse ist eine gewisse Beliebigkeit. Was heißt Digitalisierung für die ganze Firma? Da steigen viele Leute einfach aus. Aber: Was heißt Digitalisierung für mein Arbeitsumfeld? So holt man Mitarbeiter eher an Bord.

  • Digitalisierung ist nicht IT. Ein großer Irrglaube ist nach wie vor, dass die Digitalisierung rein IT-ausgerichtet ist. Mit dieser Ansicht werden Chancen vergeben und keine Wahrnehmung bei den Mitarbeitern erzielt. Daher: Die IT eher zurücknehmen im Change-Prozess, aber sehr wohl IT-Themen in den Gruppen einbinden.

  • Unterstützung suchen. Die Gefahr, dass der digitale Wandel im Unternehmen aufgrund fehlender Erfahrung schiefgeht, ist nicht zu unterschätzen. Daher vielleicht Expertise auf Zeit einkaufen (Interims-Management).

  • Den Kunden nicht aus den Augen verlieren. Nicht jeder Kunde ist so weit in seiner digitalen Agenda, wie manche Firmen das gerne glauben. Daher: Den Kunden und seine – auch analogen – Bedürfnisse nicht aus den Augen verlieren.

  • Der Schlüsselsatz zum Schluss: Die digitale Transformation muss in die Unternehmensstrategie integriert werden. Dann werden auch Kernthemen wie Security oder Datenanalyse richtig eingeordnet.

In einer spannenden Studie haben die Projektpartner Salzburg Research, Evolaris und Syngroup im Auftrag des BMVIT Handlungsempfehlungen für die digitale Transformation erstellt. Darin zeigen sie auch sehr umfassend fünf Erfolgsbeispiele für den digitalen Wandel aus Österreich. So hat der Skiproduzent Atomic Austria GmbH eine weitreichende Produktionsoptimierung mit digitaler Sensorik in Richtung Losgröße eins mit individualisiertem Skidesign durch den Endkunden umgesetzt. Der Fokus lag im Bereich intelligenter Vernetzung mit digitaler Sensorik zur stärkeren Automatisierung, vor allem durch die Möglichkeit, kleinere Losgrößen flexibel herstellen zu können. Ergebnis: Im Online-Shop von Atomic können Endkunden ihre Wunsch-Ski direkt beim Hersteller kaufen.

Weiteres Beispiel: Die Digitalisierung beim Motorenproduzenten AVL List. Das steirische Unternehmen entwickelte ein Smart-Service-Konzept, in dem Betriebsdaten von AVL-Testsystemen hochsicher an eine zentrale Datenbank übermittelt und weiterverarbeitet werden können. Ziel dieses Pilotprojekts ist es, die Betriebsstunden und weitere Betriebsdaten von Messgeräten, die bei unterschiedlichen internationalen Kunden stehen, an ein zentrales Backend zu übermitteln. Durch dieses automatisierte Verfahren sollen Fehlerquellen und Wartungsaufwände reduziert werden. Und als drittes Beispiel sei die Zumtobel Group AG genannt: Sie entwickelte ein sensorbasiertes Lichtmanagement-System, das ihren Kunden Kosten (Energie, Wartung) spart und gleichzeitig neue Geschäftsmodelle ermöglicht. Das System nutzt das Internet of Things und vernetzt es mit Lichtlösungen zu einem smarten Beleuchtungssystem, das sich flexibel anpassen lässt.

Drei unterschiedliche Lösungen, die zeigen, welche großen Chancen in der Digitalisierung liegen – wenn man es richtig macht!
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