Digital Learning als Chance

Klare Sache: Je schneller sich unsere (Business-)Welt dreht, je größer die Veränderungen und der Informationszuwachs sind, desto dringender ist auch die Notwendigkeit der Weiterbildung. Vieles, was gestern noch Gültigkeit hatte, ist heute überholt – die sogenannte „Halbwertszeit des Wissens“ wird immer kürzer. Wer allerdings mit beiden Beinen im Berufsleben steht, hat nicht immer Lust, die Schulbank zu drücken oder in einem Seminarraum mit dem Schlaf zu kämpfen. Gut, dass es dank Digitalisierung und moderner Kommunikationstechnik längst eine Alternative gibt: Lernen über das Internet, oder etwas ungenauer: E-Learning. Die modernen, digitalen Formen der Weiterbildung haben viele Vorteile:

Freiheit und Eigenständigkeit beim Lernen sind dabei beispielsweise ein entscheidendes Plus. Es kann selbstständig und individualisiert gelernt werden, ganz easy und ohne sich mit anderen abstimmen oder den Schreibtisch verlassen zu müssen - jederzeit und dank Smartphone auch an jedem Ort. Gerade in ländlichen Regionen und für kleinere Unternehmen, die ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiterbilden und höherqualifizieren wollen, ist das ein Riesenvorteil. Tatsache ist aber: Es gibt noch viele Firmen, die Gefahr laufen, diese Entwicklung zu verschlafen und so gegenüber dem Mitbewerb ins Hintertreffen zu geraten. Oder positiv formuliert: Wer im Business-Leben erfolgreich ist, setzt heute meist schon längst auf Online-Weiterbildung.

Corporate Learning ist der Überbegriff für verschiedenste Methoden der Weiterbildung im betrieblichen Umfeld. Von EDV- und Sprachkursen über Infos zu neuen gesetzlichen oder technologischen Entwicklungen bis hin zu ganz konkreten Schulungen über neue Produkte und Dienstleistungen der eigenen Firma – die Einsatzmöglichkeiten des digitalen Lernens sind breit gestreut. Ebenso vielfältig sind auch die unterschiedlichen Spielarten und Varianten: Der Bogen spannt sich vom einfachen Betrachten eines lehrreichen YouTube-Videos über Online-Seminare (sogenannte Webinare) bis hin zu Online-Fernstudien mit virtuellen Hörsälen. Die deutsche Bertelsmann-Stiftung hat in ihrem jüngsten „Monitor Digitale Bildung“ erhoben, dass jeder Zweite bereits irgendeine Form der digitalen Weiterbildung für sich nutzt und dass im beruflichen Kontext Webinare die erste Geige spielen.

Weiterbildung durch Webinare
Neben professionellen Trainerinnen und Trainern sowie branchenspezifischen Plattformen sind es nicht zuletzt Interessenvertretungen, die Unternehmen ein entsprechendes Angebot machen. Die WIFIs beispielsweise, also die in der beruflichen Aus- und Weiterbildung höchst aktiven Wirtschaftsförderungsinstitute der Wirtschaftskammern, bieten längst auch ein breites Spektrum an Online-Kursen an. Rund 20.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben im vergangenen Jahr bereits einen davon besucht. Mit Hilfe entsprechender Tools wie EasyWebinar, ClickWebinar oder auch Google Hangouts lassen sich aber ohne viel Aufwand auch eigene Webinare oder Präsentationen erstellen und live streamen. Die Königsklasse der digitalen Weiterbildung sind die sogenannten Massive Open Online Courses (MOOCs). Anbieter wie Coursera, Udacity, edX, OpenCourseWorld oder Iversity bieten eine riesige Palette an hochwertigen Kursen an, zum Teil auch auf Deutsch und mit Fokus auf Unternehmen. Tipp: Mit Hilfe des Suchportals Edukatico kann ganz gezielt gesucht werden.

Wissen ist Macht und bessere Qualifikation macht den Unterschied – das gilt ganz besonders auf dem Business-Parkett. Die bunte Welt des digitalen Lernens eignet sich perfekt für die Weiterbildung und Schulung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und vermittelt Inhalte, Kompetenzen und Fähigkeiten, die in Zukunft vielfach unverzichtbar sein werden. Übrigens: Wer einmal die neuen digitalen Möglichkeiten des Lernens für sich entdeckt hat, will sie nicht mehr missen. Drei von vier Befragten können sich nicht mehr vorstellen, wie Weiterbildung ohne den Einsatz digitaler Medien überhaupt noch funktionieren soll. Nur eine Herausforderung bleibt: den inneren Schweinehund zu besiegen und beim Lernen konsequent zu bleiben. Denn Ausloggen gilt nicht.