
Die digitale europäische Identität ist eines der wichtigsten Zukunftsprojekte der Europäischen Union.
Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten für den „elektronischen Ausweis“. So können mit der eSignatur Schriftstücke und E-Mails papierlos unterzeichnet werden. Mit einem eTimestamp kann man nachweisen, dass man Konzerttickets gekauft hat. Mit einem eID, einem elektronischen Identitätsnachweis, ist es möglich, mit einem nationalen Personalausweis bzw. Reisepass ein Bankkonto in einem anderen Land zu eröffnen. Es gibt ein elektronisches Siegel, das beispielsweise garantiert, dass Fußballkarten echt und keine Fälschung sind. Und doch: Insgesamt hat Europa großen Aufholbedarf bei der digitalen Identität. So erlauben laut Daten der Europäischen Kommission nur 14 % der Anbieter zentraler öffentlicher Dienstleistungen eine länderübergreifende Authentifizierung per elektronischem Identitätsnachweis, etwa zum Nachweis der Identität einer Person im Internet ohne Passwort. Gleichzeitig weist die Europäische Kommission darauf hin, dass 72 % der User wissen möchten, wie ihre Daten bei der Nutzung von Social-Media-Accounts verarbeitet werden. „Jedes Mal, wenn eine Website uns auffordert, eine neue digitale Identität zu erstellen oder uns bequem über eine große Plattform anzumelden, haben wir in Wirklichkeit keine Ahnung, was mit unseren Daten geschieht“, beschreibt Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen das Dilemma. 63 % der EU-Bürger würden sich auch für einen sicheren und einheitlichen elektronischen Identitätsnachweis für alle Onlinedienste aussprechen.