Effektiv lernen für das Digitale

Mit zunehmender Dynamik dieser Veränderungen nehmen sowohl die Aktualität als auch die Gültigkeit des Wissens in oft sehr kurzer Zeit ab. Die Halbwertszeit ist deutlich kürzer geworden. Je spezialisierter das Wissen ist, desto früher ist es auf Grund neuer Entwicklungen, Produkte oder Verfahren nicht mehr zeitgemäß. Weiterbildung muss daher ein Prozess sein – und keine einmalige Veranstaltung. Für 90% der Unternehmen ist die Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter wichtig oder sogar sehr wichtig. Das belegt eine Untersuchung von Bitkom Research. Obwohl das Thema so wichtig ist, haben lediglich vier von zehn Unternehmen eine Weiterbildungsstrategie.

Genau wie das Wissen selbst entwickelt sich auch der Lernprozess weiter. Digitale Lernformate eröffnen neue Möglichkeiten. E-Learning bietet den Raum für Flexibilisierung, Individualisierung und Eigenverantwortung, der lebensbegleitendes Lernen erleichtern soll. Elektronische Medien machen es besser möglich, Inhalte so aufzubereiten und einzelne Wissensgebiete zu vernetzen, dass sich Lernende ihren eigenen Lösungsweg durch die angebotenen Informationen suchen können und sich Wissen so nachhaltiger aneignen. In einer sich wandelnden Welt ändern sich auch die Lernziele: Es geht vermehrt um die Vermittlung von Kompetenzen statt bloß um Wissenserwerb.

5 Gründe, sich für E-Learning zu entscheiden

• Zeit- und ortsunabhängiges Lernen: E-Learning ist jederzeit verfügbar, besonders wenn es auch für mobile Endgeräte wie Smartphones gestaltet wird.
• Es spricht verschiedene Lerntypen an: Jeder Mensch lernt unterschiedlich: der auditive Typ übers Zuhören, der visuelle übers Lesen oder Ansehen von Filmen. Bei E-Learning können alle Kanäle eingebunden werden (Text, Bilder, Grafiken, Tabellen, Simulationen, Video, Audio).
• Individuelles Lerntempo: Bei Präsenzseminaren wird das Lerntempo mehr oder weniger vorgegeben. Manche müssen den Inhalt aber öfter durchgehen, andere fühlen sich unterfordert. Beim E-Learning kann jeder im eigenen Tempo lernen, Wiederholungen sind beliebig oft möglich.
• Lerninhalte maßgeschneidert anpassen: Auch wenn das Thema grundsätzlich dasselbe ist, können unterschiedliche Zielgruppen unterschiedliche Lerninhalte benötigen. Bei einem Produkttraining beispielsweise braucht der Vertrieb andere Informationen als die Fertigung.
• Konstante Qualität: Wie gut Inhalte in Erinnerung bleiben, hängt bei herkömmlichen Seminaren sehr vom Vortragenden ab. Manche Referenten setzen eigene Akzente. Mit E-Learning kann eine gleichbleibend hohe Qualität erzielt werden.

Wie man E-Learning-Projekte umsetzt

Die Lernplattform des deutschen Caritas Bildungswerks Ahaus wurde mit dem E-Learning-Award 2018 und dem Deutschen Exzellenzpreis 2019 ausgezeichnet. Dirk Küpers, Leiter des Fachbereichs Digitale Medien im Caritas Bildungswerk Ahaus, hat aus dem Projekt folgende Empfehlungen abgeleitet:

• Fachwissen, Didaktik, Technik und Design gehen beim E-Learning Hand in Hand. Daher sollten alle Beteiligten rechtzeitig eingebunden werden, um das Projekt aus möglichst vielen Blickwinkeln zu betrachten.
• E-Learning-Angebote müssen laufend aktualisiert und angepasst werden. Sie verlangen daher Kontinuität und einen langen Atem, um sie langfristig zu etablieren.
• Wissen wird auf spielerischem Weg besonders gut vermittelt, daher sollten Formen von Gamification integriert werden.

Auch wenn die Technik bereits sehr aufwändige und komplexe E-Learning-Projekte ermöglicht: Einfache, intuitive und anwenderfreundliche Inhalte sind oftmals effizienter.