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Die Potenziale der Diversität

Vielfalt bringt einem Unternehmen viele Vorteile.

Diversity Management – noch nie gehört? Dann wird es allerhöchste Zeit. Denn Vielfalt tut Unternehmen gut, in mehrfacher Hinsicht.

Neue Perspektiven und Herangehensweisen bringen Schwung in eingefahrene Prozesse und verstaubte Routinen. Aber woher soll man sie nehmen? Wie wäre es mit einem Griff in den vielfältigsten Fundus, der zur Verfügung steht: Menschen. Sie bringen unterschiedliche Erfahrungen, Sozialisationen und Meinungen mit. Je diverser ihr Background, desto unterschiedlicher die Inputs, die sie in eine Diskussion, eine Fragestellung und in Unternehmen einbringen können.

Dauerthemen Geschlechterdiversität

Während in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft der geringe Frauenanteil in Führungspositionen thematisiert wird – und Fortschritte nur langsam zu sehen sind –, erhalten andere Diversity-Potenziale bislang wenig Beachtung. So werden etwa Migration und die Integration zugewanderter Menschen in den Arbeitsmarkt vordergründig als Problem diskutiert. Zukunftsforscher und Leadership-Experte Franz Kühmayer ist sich indes sicher: „Menschen mit vielfältigen kulturellen Hintergründen als Team zusammenzubringen, ist eine enorme Chance für Organisationen beim Wettbewerb um Kundinnen und Kunden, Märkte und kluge Köpfe.“ Gerade für exportorientierte Unternehmen sind Insights in fremde Märkte und Softskills wie Umgangsformen, Sprach- und Kulturkenntnisse wichtige Parameter für ihre Internationalisierung und den Erfolg im Ausland. Zugleich wird die Bevölkerung in Österreich immer diverser und damit auch der heimische Kundenkreis.

Viele Bereiche mit Potenzial

„Offenheit und Bereitschaft zur Integration beziehen sich keineswegs nur auf Flüchtlinge oder Migration, und auch nicht auf Herkunft oder Nationalität“, gibt Kühmayer in seinem Leadership Report zu bedenken. „Eine bunte Gesellschaft zeichnet sich durch eine Vielzahl von Abweichungen von der sogenannten gesellschaftlichen Norm ab.“

Die Charta der Vielfalt, eine Initiative, die sich um gelebte Diversität und deren aktive Wertschätzung bemüht, führt neben Geschlecht sowie kultureller oder nationaler Herkunft vier weitere Dimensionen von Diversität an: Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexuelle Orientierung und Identität.

Junge Wilde treffen weise Mentoren

Gerade an der Kategorie Alter lässt sich feststellen, wie wichtig durchmischte Teams sind. Ältere Mitarbeiter blicken auf viel Erfahrungswissen zurück, haben Hypes und auch so manche Krise kommen und gehen sehen, sie können als gelassene Mentoren agieren. Jüngere hingegen sind in einer kollektivvernetzten Welt aufgewachsen, was sie mit Entwicklungen wie der Digitalisierung oder dem 5G-Netz ganz anders und viel natürlicher umgehen lässt. Unternehmen lassen heute bewusst gemischte Teams mit Mitarbeitern verschiedener Generationen an Lösungen arbeiten. Bosch etwa führt sein Seniorenexperten-Programm als wichtigen Baustein für seine jährlich Tausenden angemeldeten Patente an.

Vorteile durch Vielfalt

Altersdiversität ist nur ein Beispiel, das verschiedene Sichtweisen zusammenbringt, um Kunden- und Marktpotenziale zu erkennen und Produktentwicklung, Marketing und Co. zu bereichern. Die Vorteile von Vielfalt in der Belegschaft liegen laut Kühmayer auf der Hand: breites Know-how, Zugang zu neuen Marktsegmenten und Geschäftsfeldern, ein Mehr an Resilienz, Agilität und Innovationskraft. Zudem erhöht Diversität die Attraktivität des Unternehmens im War for Talents, aber auch bei möglichen neuen Partnern.

Diversity Management bedeutet, strategisch strukturelle und soziale Bedingungen zu schaffen, um Vielfalt gezielt wahrzunehmen und ihre Potenziale zu nutzen. Oder, wie es die ehemalige Leiterin Diversity Deutschland der Deutschen Bank AG, Aletta Gräfin von Hardenberg, sagt: „Diversity Management ist kein Projekt und keine Reihe von Einzelmaßnahmen. Es ist eine Reise und sollte bei jeder Entscheidung mitgedacht werden.“

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