Placeholder

IoT

Die digitalen Trends für 2020

  • Vorheriger
  • Artikel
Placeholder

IoT

Das digitale Wasserkraftwerk 4.0.

  • Nächster
  • Artikel

Lesedauer

3 Minuten

IoT

Weil jede Millisekunde zählt

Edge Computing ermöglicht die Beschleunigung von Datenströmen, z. B. Datenverarbeitung in Echtzeit ohne Latenzzeiten. Die Daten werden damit ressourcenschonend verteilt.

Mit Edge Computing kann durch die Bündelung von Mini-Rechenzentren die Verarbeitung von Daten näher an ihrem Erzeugungsort erfolgen. Eine smarte Lösung!

Echt jetzt? Das Ding soll ein Rechenzentrum sein? Ein wenig ungläubig reagiere ich doch, als mir Alex Lehner, ICT-Senior-Solutions-Architekt bei A1, lächelnd erklärt, welche Power in meinem Smartphone stecken soll. Aber es stimmt: Wir rufen die kompletten Kapazitäten unserer Smart- oder iPhones praktisch nie ab. Sie hängen aber in Firmennetzen, und das kann man sich zunutze machen, indem man Daten über sie laufen lässt – und damit die großen Rechenzentren entlastet, aber vor allem mehr Speed in der Datenübertragung schafft.

 

Das Konzept des Edge Computing

Das Konzept nennt sich Edge Computing, ist nicht ganz neu, wird aber jetzt in Österreich von A1 zu Recht mobilisiert. „Beim Edge Computing werden, vereinfacht gesagt, Ressourcen als Knoten bzw. Mini-Rechenzentren verwendet, die an den äußeren Rändern eines Netzwerks liegen und nicht permanent mit einer Cloud verbunden sein müssen“, meint Alex Lehner. Die Daten werden damit ressourcenschonend verteilt und teilweise auch lokal, an Ort und Stelle, verarbeitet. Danach erst werden sie etwa zur Speicherung in die Cloud weitergeleitet. Das spielt sich alles im kaum wahrnehmbaren Bereich ab, wir sprechen da von Millisekunden, ein Wimpernschlag ist viel länger. Das zeigt, dass der Terminus Echtzeit künftig noch exakter zu definieren sein wird.

Für diese Entwicklung ist einmal mehr das große Internet of Things verantwortlich. Einerseits erfordert die automatisierte Kommunikation und der Datenaustausch zwischen unterschiedlichen Geräten viel mehr Data-Speed als bisher, andererseits entstehen auch ganz neue Superspeed-Lösungen. Diese vermeiden Datenstau, managen selbsttätig den Datenverkehr und suchen sich die Kommunikationskanäle je nach Verfügbarkeit selbst aus. Das kann dann eben auch ein Smartphone im Firmennetz sein, das als kurzer Zwischenspeicher und Transmitter von Daten dient. Freilich spielt sich das alles in einem sicheren Raum, einem geschlossenen System ab, das strenge Sicherheitsregeln für die automatisierte Kommunikation aufweist.

 

Doch wozu soll das alles gut sein?

Es gibt Anwendungsfälle, in denen selbst Millisekunden ein gefährlich langer Zeitraum sein können. Echtzeit ist der entscheidende Faktor im Gesundheitswesen, im Finanzbereich, in der Bewertung komplexer Zusammenhänge, in der Auswertung von Sensor- oder Mobilitätsdaten, in der Verkehrsüberwachung, aber auch in der industriellen Produktion oder bei kritischen Infrastrukturen. Überall dort, wo Fehler rechtzeitig erkannt werden oder gravierende Veränderungen sehr früh lokalisiert werden sollen, wird Edge Computing für mehr Tempo, Flexibilität und damit auch mehr Sicherheit sorgen.

Artikelübersicht