
„Für uns ist die Corona-Krise wirklich zur Unzeit gekommen“, sagt Georg Blochberger.
Andrea und Georg Blochberger sind Paradebeispiele für das, was man als „neue Landwirte“ bezeichnen könnte. Innovativ, mutig, vielleicht für manche sogar ein bissl verrückt, aber vor allem fleißig und tatkräftig. So wurde in wenigen Jahren aus einer Landwirtschaft mit rund 50 Kühen im niederösterreichischen Krumbach, die selbstgemolkene Bio-Milch hervorbrachte, ein Unternehmen, das ganz neue, frostige Geschmackerlebnisse bietet. „Wir haben jahrelang Kindergärten, Schulen und die Gastronomie unserer Region mit unseren Produkten beliefert.
Aber im Sommer hatten wir dann ein Loch. Also kamen wir auf die Idee, aus unserer köstlichen Bio-Milch köstliches Eis zu machen“, erzählt Georg Blochberger. Daraus entstand der Eis-Greißler – viel mehr als eine Greißlerei, wie man sie sich so vorstellt. Zur Firmengruppe gehören heute acht Läden in mehreren Bundesländern, die Manufaktur mit Erlebnisbereich und Kaffeehaus am Stammsitz, ein Gastro- und Hotelservice. In Spitzenzeiten beschäftigen die Blochbergers an die 180 Mitarbeiter.
Sorge um das Geschäft und die Mitarbeiter
Dann der Shutdown vor wenigen Wochen. „Für uns ist die Corona-Krise wirklich zur Unzeit gekommen“, sagt Georg Blochberger. „Am 20.2. haben wir wie geplant unsere Geschäfte aufgesperrt und – kurz darauf – wieder schließen müssen.“ Ein Schock, auch wenn das Verständnis über die Maßnahmen überwiegt. Doch die Sorge um das Geschäft und die Mitarbeiter ist enorm. „Man hat ja eine Riesenverantwortung gegenüber den Menschen. Aber gleichzeitig haben wir Mitarbeiter zu bezahlen und keinen Umsatz. Wir haben daher sofort das Gespräch mit der Bank gesucht. Und weil wir immer gut und umsichtig gewirtschaftet haben, sind wir da auf Schiene.“ Der nächste Schritt: Kurzarbeit anmelden für möglichst viele Mitarbeiter und sich vorläufig von jenen lösen, die man später unbedingt wieder an Bord haben möchte. „Wir brauchen die Leute sofort, wenn es wieder los geht“, weiß Blochberger. Und schließlich Schritt 3: neue Märkte! Nachdenken, wie es anders gehen könnte!