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Österreich – ein Land der Erfinder

Österreich ist eigentlich ein Land der Erfinder. Noch nie wurden hierzulande so viele Patente angemeldet wie im Vorjahr!

Beim Thema Innovationen sind österreichische Unternehmen deutlich besser als ihr Ruf. Und auch wenn die Corona-Pandemie ihre Schatten auf Forschung und Entwicklung wirft: Innovative Unternehmen kommen besser durch Krisen.

Wenn es um Innovationen geht, fallen einem zuerst das Silicon Valley oder Geistesgrößen wie Steve Jobs ein. Aber auch österreichische Unternehmen verfügen über reichlich Innovationskraft – selbst wenn dies oft unterhalb des Radars der öffentlichen Wahrnehmung bleibt. Ein Beispiel gefällig? Das Grazer Start-up Norganoid widmet sich der sogenannten Organ-on-chip-Technologie. Dabei wird eine Miniatur des Organs auf einem Chip hergestellt. Das Start-up entwickelte eine optimierte Organ-on-chip-Plattform zur Züchtung von Gehirn-Organoiden aus humanen Stammzellen. Diese Technik soll dabei helfen, wirksame Medikamente und Therapien zur Behandlung von Erkrankungen wie Alzheimer und Epilepsie zu entwickeln.

Österreich ist eigentlich ein Land der Erfinder. Noch nie wurden hierzulande so viele Patente angemeldet wie im Vorjahr: Weltweit kamen 11.731 Patentanmeldungen aus Österreich. Und die Zahl der Patentanmeldungen aus Österreich steigt seit Jahren kontinuierlich an. Wurden im Jahr 2009 lediglich 576 europäische Patente erteilt, waren es im Jahr 2018 bereit 1.655 europäische Patente. Im EU-Vergleich liegt Österreich bei den Patentanmeldungen auf dem sechsten und weltweit auf dem elften Platz. Im EU-Innovationsranking (European Innovation Scoreboard), bei dem die Innovationskraft der EU-Länder neben Patentanmeldungen anhand 26 weiterer Einzelkriterien verglichen wird, kommt Österreich auf Platz acht – und zählt damit zu den "starken Innovatoren".

 

Vorarlberg als Vorreiter

Überdurchschnittlich innovativ ist das Land in den Bereichen Umweltmanagement, umweltfreundliche Gebäude und klimaschonende Verkehrstechnologien. Aber auch beim Trendthema künstliche Intelligenz hat sich die Zahl der österreichischen Patentanmeldungen in der Zeit von 2011 bis 2017 mehr als verdreifacht. Das ist eine ähnliche Entwicklung wie in den USA. Die größte Chance, in Österreich eine Erfinderin oder einen Erfinder zu treffen, habe man in Vorarlberg, berichtet das Österreichische Patentamt in seiner Bilanz für das Jahr 2019. Das westlichste Bundesland liegt nämlich auf Platz eins bei der Anzahl an Patenten pro Einwohner. Die Zahl der angemeldeten Patente könnte in Österreich sogar noch größer sein, denn internationale Studien zeigen, dass junge Unternehmen den Schutz ihres geistigen Eigentums oft vernachlässigen. Nur 0,8 Prozent der KMU besitzen eigene Patente.

 

Innovation in Zeiten der Corona-Pandemie

Der durch das Virus SARS-CoV-2 bedingte Lockdown hat auch bei den Erfindern seine Spuren hinterlassen. Bei den Patenten waren vor allem private Einzelerfinder betroffen. Das Patentamt vermutet, dass sie aus Kostengründen mit dem Anmelden gezögert haben. Die Patentanmeldungen der Unternehmen sind hingegen über die erste Welle der Corona-Pandemie stabil geblieben: Erfindungen, die schon vor der Krise in der Pipeline waren, wurden zum Patent angemeldet. Forscher des AIT (Austrian Institute of Technology) und des ZEW (Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung) erwarten, dass die Coronakrise die Forschungsausgaben von Unternehmen sinken lassen wird. Es hat sich jedoch in vergangenen Rezessionen oder Krisenzeiten gezeigt, dass jene Unternehmen besser aus der wirtschaftlichen Talsohle kommen, die innovativ bleiben.

In der Finanzkrise von 2008/2009 haben von den 50 österreichischen Unternehmen mit den höchsten F&E-Ausgaben (Forschung und Entwicklung) immerhin 20 eben diese Ausgaben erhöht. Diese innovativen Unternehmen erwiesen sich laut Studien in der Krise als widerstandsfähiger. Sie haben deutlich weniger Beschäftigte verloren als Firmen ohne Innovationen. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt auch eine Befragung des DIHK Deutsche Industrie und Handelskammertag in unserem Nachbarland während der Finanzkrise 2009.

Innovationen: Welche Probleme Unternehmen haben

Rund drei Viertel der österreichischen Unternehmen planen konkrete Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsmaßnahmen, um die Coronakrise und ihre Folgen zu bewältigen, so eine von der FFG in Auftrag gegebene Unternehmensbefragung. Das Problem dabei: Über 90 Prozent der befragten Unternehmen hatten während der Maßnahmen gegen SARS-CoV-2 Probleme, ihre Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsaktivitäten in vollem Umfang aufrechtzuerhalten. Mehr als ein Viertel der Unternehmen (27 Prozent) berichteten von Liquiditäts- und Finanzierungsproblemen. KfW Research, das volkswirtschaftliche Kompetenzzentrum der deutschen Bank KfW, befürchtet, dass die durch die Coronakrise angespannte finanzielle Lage der Unternehmen vor allem die Durchführung längerfristiger und damit grundlegender Innovationsvorhaben bedroht.

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