
Unter neuen Namen wie Hybrid Work oder Hybridbüro wird daher jetzt eine Mischform verstanden, die quasi das Beste aus beiden Welten vereint.
Das „Kind“ wurde – durchaus unter Schmerzen – während der Coronavirus-Pandemie geboren. Jetzt ist es auf der Welt und quicklebendig: Die Rede ist von der Arbeit im Homeoffice. Und diese Ausgeburt einer Krisenzeit ist offenbar gekommen, um zu bleiben. Viele Menschen haben erstmals die Vorteile des flexiblen Arbeitens von zu Hause aus kennen- und lieben gelernt. Beim Internetgiganten Google will jeder fünfte Mitarbeiter auch nach der Pandemie im Homeoffice bleiben. Doch das Kind der Krise hat sich gleichzeitig auch weiterentwickelt und auch auf die Nachteile – etwa fehlende Gemeinschaft oder Infrastruktur – reagiert. Unter neuen Namen wie Hybrid Work oder Hybridbüro wird daher jetzt eine Mischform verstanden, die quasi das Beste aus beiden Welten vereint:
Lernen vom Homeoffice
An einigen Tagen pro Woche wird dabei im Homeoffice gearbeitet, an anderen im normalen Büro in der Firma. Dazu kommt die Möglichkeit, auch noch ein drittes Arbeitsplatz-Standbein zu integrieren. Dabei kann es sich beispielsweise um einen anderen Firmenstandort, ein Kaffeehaus, ein Coworking-Space oder einen Platz im Grünen handeln. Als Ausgangspunkt für eine nähere Beschäftigung mit den Rahmenbedingungen kann die Studie „Homeoffice in Österreich“ der Unternehmensberatung Ernst & Young dienen. Eines der Ergebnisse daraus: Im Durchschnitt wünschen sich Arbeitnehmer 1,9 Tage Homeoffice pro Woche, die Arbeitgeber haben mit zwei Tagen eine ganz ähnliche Vorstellung. Auch A1 hat kürzlich eine Studie vorgestellt, die unter anderem die offenen Hausaufgaben hinsichtlich der technischen Rahmenbedingungen thematisiert.
So wird die hybride Arbeitswelt
Das hybride Arbeiten als flexibles Zukunftsmodell ist trotzdem noch mit vielen Fragezeichen versehen. Welche Megatrends sich dazu am Horizont auftun und in welche Richtung die Reise gehen könnte, zeigt eine aktuelle Studie aus Deutschland mit dem Titel „The Future is Hybrid“. Eine Gruppe von Beratungsunternehmen und Agenturen hat darin zehn Thesen samt Handlungsempfehlungen zusammengetragen. Drei Kostproben daraus:
- „Definiert Maßnahmen, um auch im digitalen Raum Identität, Kultur und Werte eurer Organisation erlebbar zu machen.“
- „Entwickelt Trainings- und Coachingangebote für digitale Fitness, um den hybriden Arbeitsalltag effektiv und effizient zu gestalten.“
- „Investiert Zeit ins informelle Zusammenkommen. Check-in und -out, Teamrituale, feste virtuelle Kaffeetreffen, engmaschige One-on-One-Jour-Fixes bieten Klangraum für Zwischentöne.“
Neben interessanten Fallbeispielen aus der Praxis ist auch die zentrale Ansage der Studie lesenswert: „Der Trend geht zum 3+2-Modell“, glauben die Autoren.