
Rasches Reagieren – oder besser: proaktives Agieren – gewinnt enorm an Bedeutung. Corona hat gezeigt, wie sensibel beispielsweise Produktions- und Logistikketten sind.
Die Welt nach Corona wird anders aussehen. In Teilen unseres Lebens spüren wir das bereits. Auch Unternehmen sind nun gefordert, sich verstärkt mit dem Thema Digitalisierung auseinanderzusetzen. Das bietet viele Chancen – und verändert unsere Wirtschaft nachhaltig.
Intelligente Analyse von Prozessen – und mehr
Rasches Reagieren – oder besser: proaktives Agieren – gewinnt enorm an Bedeutung. Corona hat gezeigt, wie sensibel beispielsweise Produktions- und Logistikketten sind. Um rasch Entscheidungen zu treffen, braucht es eine entsprechende Datenbasis. Das Internet of Things spielt hier eine zentrale Rolle: Die automatisierte Generierung von Daten und Informationen wird künftig darüber entscheiden, wie resilient ein Unternehmen ist. Doch die Entwicklung geht weiter: Entscheidungen werden verstärkt vor Ort getroffen. Denn es reicht in vielen Fällen nicht mehr aus, einfach „Daten weiterzuleiten“ – man muss vielmehr dafür sorgen, dass vor Ort Aktionen durchgeführt werden.
Beispiele dafür gibt es heute schon, Stichwort: Predictive Maintenance – wenn also etwa Industrieanlagen oder Fahrstühle von sich aus anstehende Service- bzw. Wartungsarbeiten melden. Das ist erst der Anfang, die Kombination aus Internet of Things, Machine-Learning und M2M-Kommunikation wird künftig deutlich verstärkt. In einem Spital könnte ein Krankenbett selbstständig melden, ob es belegt ist oder nicht – eine wertvolle Information für das Krankenhauspersonal, aber ebenso für Rettungsdienste oder Gesundheitsbehörden.
Daniel Metzger, Regional Vice President Central & Eastern Europe bei Cloudera, geht in einem spannenden Blog noch weiter: „Unternehmen versuchen sogar, von prädiktiven Analysen, die auf historischen und Echtzeitdaten basieren, auf präskriptive Analysen umzustellen. Damit lässt sich prognostizieren, welche Ereignisse (nicht) eintreten und wie man darauf am besten reagiert.“
Edge-Computing – neue Ära der Datenverarbeitung
Wenn immer mehr Rechnerleistung und -arbeit erforderlich ist, führt das auch zu einer Mehrbelastung der Netze bzw. der Cloud. Eine Lösung ist es, Entscheidungen außerhalb bzw. vor der Cloud zu treffen. Das nennt sich „Edge-Computing“ und bedeutet, dass am Rand („Edge“) einer Cloud Daten verarbeitet werden. Das spart Zeit und entlastet die Netzwerke, es trägt aber auch dazu bei, Entscheidungen noch schneller treffen zu können. Ein Beispiel dafür sind autonome Fahrzeuge, die Daten nicht mehr in die Cloud schicken, sondern eben „am Rand“ und damit schneller verarbeiten können. Das kann im Ernstfall über Leben und Tod entscheiden.
Noch mehr Super- und Hochleistungsrechner
Mehr Daten, noch schnellere Informationen – das bedingt auch eine Weiterentwicklung der IT-Infrastrukturen. Ein klassisches Unternehmen wird sich die neuen „Supercomputer“ wohl nicht so bald leisten können. Aber die großen, international agierenden IKT-Konzerne werden künftig Modelle anbieten, solche Systeme nutzen zu können. Das heißt, dass die Wahl des IT-Providers und IT-Partners von noch größerer Bedeutung sein wird.
In Österreich gibt es dazu übrigens ein spannendes Forschungsprojekt: Die „Alpine Quantum Technologies GmbH“, ein Spin-off der Universität Innsbruck und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW), will einen kommerziell nutzbaren Quantencomputer entwickeln. Gelingt das Vorhaben, könnten auch kleinere Unternehmen von dieser Technologie profitieren.