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Die Potenziale der Diversität

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Von Work-Life-Balance zu Work-Life-Blending

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Slow Business und Beschleunigung

Zeigen Sie Mut zur Langsamkeit!

Um vorne dabei und erfolgreich zu sein, muss man schnell sein, dieses Credo hat sich etabliert. Doch Tempo muss an den richtigen Stellen forciert werden. An anderen braucht es Mut zur bewussten Langsamkeit.
Schnelllebig, hektisch, stressig. Rund 80% der Menschen empfinden das Leben schneller als noch vor zehn Jahren. Viele sind getrieben vom Leben im Dauer-Online, von ständigen Notifications, Reizüberflutung und dem Kampf um unsere Aufmerksamkeit.

Gegentrend zur Beschleunigung

In gesättigten Märkten besteht der zentrale Mangel heute nicht mehr in Waren und Gütern, sondern Zeit. Angebote, die im Alltag Zeit einsparen, boomen, und gerade die Vertreter der Generationen Y und Z ziehen Zeitautonomie höheren Gehältern vor. Das Gefühl, Tag um Tag, Woche für Woche rase das Leben an uns vorbei, sorgt für einen Gegentrend. Die Ausprägungen der Slow-Bewegung zeigten sich zunächst in der Freizeitwirtschaft, in Form von Slow Food und Slow Travel. Das Prinzip: Entschleunigung und bewusster Genuss – besser statt mehr.

Konkret heißt das etwa, ein ausgedehntes Essen als kulinarischen und gesellschaftlichen Genuss der schnellen Nahrungsaufnahme zwischendurch vorzuziehen.

Manager forcieren Entschleunigung

Was im privaten Bereich begann, hält vermehrt auch in der Wirtschaft Einzug. Vor allem die Managementebene hat Entschleunigung für sich entdeckt und trägt sie in die Unternehmen. Erfolgreiche Achtsamkeitsprogramme spornen immer mehr an, dem Beispiel zu folgen. Denn der Impact des zwischenzeitlichen Abschaltens geht über das vordergründige Entspannen hinaus, wie etwa Ali Mahlodji mit seinem Faulheitsprinzip beschreibt. „Die unproduktive Zeit ist häufig die kreativste Zeit“, sagt der whatchado-Gründer.

Gerade in ihrer Berufstätigkeit empfinden Menschen, die Zeit verginge besonders schnell. Permanentes Multitasking, Mails und Anrufe, die einen herausreißen – kaum einmal kann man sich intensiv auf eine Aufgabe einlassen. Kürzere Produktzyklen und Lebensdauern von Unternehmen befeuern das Gefühl, die Schnellen würden die Langsamen fressen. Das Mantra von hoher Geschwindigkeit und maximaler Effizienz vernachlässigt teilweise aber die Effektivität. Achtsame Unternehmen erkennen dies und nehmen an bestimmten Stellen bewusst Tempo heraus. Sie schaffen Raum für Reflexion, die Entwicklung neuer Ideen, das Erkennen von Potenzialen und nachhaltiges Wachstum, statt den schnellen Erfolg zu fordern.

  Die Synthese aus schnell und langsam

Auf dieser strategischen Ebene ist Timing für das Nutzen eines Momentums entscheidender als Geschwindigkeit. Kreativität und Innovation brauchen Konzentration, Fokussierung und Zeit. Auf der Handlungsebene, wenn es um das Umsetzen beschlossener Maßnahmen geht, ist dann Geschwindigkeit gefragt. Auf dieser Ebene ermöglichen die Digitalisierung und Fortschritte wie das 5G-Netz eine weitere Beschleunigung, wo sie notwendig ist. Die wahre Wirkmacht des Slow-Trends in der Businesswelt ergibt sich aus dieser Synthese von schnell und langsam; ruhig denken, schnell handeln.

Eine solche Dualität ist auch auf Kundenseite in immer mehr Bereichen zu erkennen. Produkte und Services müssen bei gesteigerter Mobilität im Alltag flüssig und verlässlich funktionieren. Zugleich gewinnt Entschleunigung in Bereichen wie Ernährung, Tourismus, Journalismus, Stadtentwicklung, Architektur etc. an Bedeutung, weil das Bewusstsein wächst, dass Nachhaltigkeit und hohe Qualität Zeit brauchen.

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