
Die großen Ballungsräume gehen neue digitale Wege, um die Lebensqualität der Menschen zu sichern und zu erhöhen.
Vor rund einem Jahr verstarb John Naisbitt. Hochbetagt, international geschätzt, von vielen verehrt als „Trend- und Zukunftsforscher“ der ersten Stunde. Als er 1982 seine „Megatrends“ veröffentlichte, war vieles Neuland. Naisbitt sprach von einer „Transition“ von der Industrie- zu einer Informationsgesellschaft und widmete sich Fragen der Globalisierung. Vor ein paar Jahren war er mit Gattin Doris zu Gast auf der Innovationskonferenz in Villach. Dort erzählte Naisbitt von der künftigen internationalen Bedeutung der großen Megacitys. Sie würden bald die globale Politik dominieren, weil sie Lebensort für Abermillionen Menschen mit entsprechendem Einfluss sind, selbstbewusst eigene Wege gehen oder als „Innovation Hub“ fungieren. Damit, so folgerte Naisbitt, kommt den Riesenstädten dieser Welt auch zentrale Bedeutung in sozialen, ökonomischen und ökologischen Fragen zu. Wir dürfen davon ausgehen, dass John Naisbitt sehr geschätzt hätte, was sich derzeit im Bereich der viel zitierten „Smart City“ alles tut.
Digitalisierung hebt Städte auf neues Niveau
Stichwort Mobilität: Das Konzept der multimodalen Fortbewegung wird in großen Städten heute bereits intensiv umgesetzt. Um den öffentlichen Raum bestmöglich für alle verfügbar zu machen, gewinnt digitale Parkraumbewirtschaftung an Bedeutung. An Stromtankstellen können E-Fahrzeuge ihre Akkus laden, die Benutzung erfolgt über App und Smartphone und ein intelligentes Lademanagement. Über Tracking & Tracing Apps werden Fahrzeuge geteilt und nicht mehr besessen. Lieferfahrzeuge werden punktgenau geleitet, lange Staus können mit Traffic-Management verhindert werden. Wenn später einmal die Akkus der E-Autos als Zwischenspeicher dienen werden, erfährt Mobilität in der Stadt eine weitere Dimension. Oder denken wir an das große Thema Sicherheit, das viele Menschen bewegt. Der Schutz von Personen und Anlagen ist ein hohes Gut. Ein DSGVO-konformes Monitoring unterstützt dabei. Oder betrachten wir den Freizeitbereich: alle Einkaufs- oder Freizeitmöglichkeiten in der nächsten Umgebung mit einem Klick auf einen Blick verfügbar, immer aktuell gehalten, mit Feedback-Funktionen anderer Besucher stets informativ. Paketstationen dienen als „Urban Logistics Hubs“, bei denen man mit dem – gemeinsam genutzten bzw. „geteilten“ – E-Bike Lieferungen abgibt oder auch abholt. Wie wichtig gute Luft ist, wissen alle, die in den großen, smogbelasteten Städten dieser Welt schon einmal ein paar Tage verbracht haben. In der Stadt, die mitdenkt – und das ist eine Smart City nun einmal –, überwachen Sensoren ständig die Luftqualität. Das hilft auch dabei, gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der Situation zu evaluieren. Alles das macht die Smart City aus.