Immer mehr Unternehmen mussten während der Coronapandemie in den digitalen Raum ausweichen. Vor allem bei KMU herrscht aber nach wie vor Angst vor möglichen negativen Auswirkungen (Stichwort Shitstorm).
Immer mehr Unternehmen mussten während der Coronapandemie in den digitalen Raum ausweichen, um ihre Kunden zu erreichen. Dazu zählen nicht nur Website und Onlineshop, sondern auch die Social-Media-Plattformen. Denn Social-Media-Nutzung findet statt. In Österreich sind etwa 4,4 Millionen Personen in den verschiedenen sozialen Netzwerken unterwegs – im Schnitt etwa 2,5 Stunden pro Tag. Social Media bieten Unternehmen zahlreiche Möglichkeiten in den Bereichen Positionierung, Marketing, Vertrieb, Neukundengewinnung und Pflege bestehender Kundenbeziehungen.
Vor allem bei KMU herrscht aber nach wie vor Angst vor möglichen negativen Auswirkungen (Stichwort Shitstorm). Dabei ist der Einstieg in die Welt von Social Media mit der richtigen "Netiquette" – der angemessenen, respektvollen Kommunikation – recht simpel. Wobei: Einfach drauflosposten wird kaum zum Erfolg führen, der Einsatz der Plattformen sollte durch Social-Media-Marketing zielgerichteter und strategischer erfolgen.
Was bedeutet Social-Media-Marketing?
Prägnant in einem Satz komprimiert: Marketing in sozialen Medien und mit sozialen Medien. Es geht also darum, sich als Unternehmen nah am Kunden zu präsentieren und dafür Medien wie Facebook, Twitter und Co. zu nutzen, um sich dort ein Image aufzubauen und Content, also Inhalte, zu veröffentlichen.
Warum ist Social-Media-Marketing wichtig für Unternehmen?
Um erfolgreich zu sein, müssen Unternehmen dort sein, wo ihre (potenziellen) Kunden sind. Und dazu zählen eben auch die diversen Social-Media-Plattformen. Sie sind aus dem Alltag vieler Menschen nicht mehr wegzudenken. Social Media sind der digitale Dorfplatz und üben großen Einfluss auf unsere Vorstellung und Meinung von Marken aus. Dementsprechend wirken sich Social Media auf unser Kaufverhalten aus. Was früher im Kaffeehaus oder beim Bäcker diskutiert wurde, läuft heute über Social-Media-Feeds.
Die Communities treffen sich nun auf Facebook & Co. – und Unternehmen können sich dort mit ihnen austauschen. So schaffen sie Vertrauen bei der Zielgruppe und können dadurch die Kundenbindung erhöhen und neue Kunden gewinnen. Nur mit einem aktiven Social-Media-Marketing hat man auch die Möglichkeit, fortwährend an einer positiven Reputation zu arbeiten. Und im Gegensatz zur klassischen Werbung kann hier auch schon mit kleinen Budgets gestartet werden.
Was können Unternehmen mit Social-Media-Marketing erreichen?
- Erhöhung der Aufmerksamkeit für die Marken und die Produkte.
- Kundenkontakte verbessern: Social Media leben von der Interaktion, durch die Unternehmen die Kundenloyalität fördern können. Manche Firmen nutzen Social-Media-Kanäle auch für den Kundenservice.
- Steigerung von Traffic: Social-Media-Marketing eignet sich gut, um mehr Besucher auf die eigene Website bzw. in den eigenen Onlineshop zu bringen. Im Idealfall führt es zu mehr Verkäufen.
- Leadgenerierung: Ein Lead ist eine Person, die auf irgendeine Art und Weise Interesse an einem Produkt oder einer Dienstleistung eines Unternehmens gezeigt hat.
Welche Social-Media-Plattform ist die richtige?
Nicht jede Plattform ist für jedes Business geeignet. Die Wahl des perfekten Netzwerks hängt stark von der Strategie und der bevorzugten Zielgruppe ab. Daher ist es von großer Bedeutung, die eigene Zielgruppe und deren Medienverhalten zu kennen. Hilfreich dabei ist es, sogenannte Personas zu erstellen.
Das sind fiktionale Personen, die stellvertretend Eigenschaften der Zielgruppe in sich vereinen und dieser dadurch ein Gesicht geben. Darauf aufbauend wird die Social-Media-Strategie entwickelt, um die Zielgruppe wirkungsvoll zu erreichen. Die Besonderheiten der einzelnen Social-Media-Plattformen:
- Facebook: Wer über Social Media spricht, kommt an Facebook nicht vorbei. Die Mutter aller Social-Media-Plattformen ist das meistgenutzte Netzwerk (hierzulande von 3,9 Millionen Personen). Facebook bietet eine enorme Reichweite und bildet demografisch ein umfangreiches Portfolio ab. Das Targeting auf die gewünschte Zielgruppe ist recht einfach. Kleines Manko: Facebook-User werden immer älter, jüngere Zielgruppen sind zunehmend auf anderen Plattformen aktiv.
- Instagram: Bei Instagram dreht es sich für die 2,4 Millionen österreichischen Nutzer vor allem um Bilder und Videos, Unterhaltung und Inspiration. Dort trifft man überwiegend Personen unter 35 Jahren. Die erfolgreichsten österreichischen Marken auf Instagram sind jene, die mit schönen Fotos punkten können – also vor allem die Bereiche Beauty, Lifestyle, Fitness und Reisen.
- Twitter: In den USA hat der Kurznachrichtendienst eine ähnliche Bedeutung wie Facebook, in Österreich ist er eher eine Nische (160.000 aktive Personen). Hier geht es darum, aktuelle Nachrichten und Neuigkeiten spontan zu teilen. Für die Wiener Linien ein geeigneter Kanal, um beispielsweise über Störungen im U-Bahn-Netz zu informieren. Aber ist er auch für einen – sagen wir einmal – Installateurbetrieb geeignet?
- Werden im Unternehmen Videos als Kommunikationsstrategie genutzt, dann könnte sich ein Auftritt bei YouTube lohnen. Klassische Imagefilme vom Betrieb alleine werden dabei aber nicht reichen. Auch bei Plattformen wie TikTok, die mit Kurzvideos speziell ein junges Publikum anziehen, muss abgewogen werden, inwieweit es zur Kommunikationsstrategie passt. Bei diesem chinesischen Videoportal müssen Unternehmen sich auf eine besondere Tonalität einlassen und mit Trends, Key Phrases, Challenges und Sounds auseinandersetzen.
- LinkedIn und XING: Bei diesen Onlinenetzwerken geht es nicht um das Privatleben der User, sondern um die Vernetzung im beruflichen Kontext. Die Kommunikation richtet sich in erster Linie an Unternehmenspartner oder Mitarbeiter. Firmen können diese Plattformen nutzen, um sich mit der eigenen Expertise zu positionieren und dadurch Vertrauen zu gewinnen.