
Falschmeldungen treten immer häufiger auch bei Unternehmen auf, jedoch auf sogenannte Fake News reagieren Unternehmen bis dato wenig.
Falschmeldungen sind wahrscheinlich fast so alt wie die menschliche Sprache. Wann immer jemand in manipulativer Absicht und (in der Regel) zum eigenen Vorteil Tatsachen falsch darstellt, ist ihre Zeit gekommen. Massenmedien und erst recht die milliardenfach genutzten sozialen Medien haben das Problem aber exponentiell vergrößert. Seit einigen Jahren ist zudem die englische Bezeichnung „Fake News“ fixer Bestandteil unseres Sprachgebrauchs geworden. In enger Verwandtschaft zu Verschwörungsmythen, Internet-Hoaxes und stinknormalen Lügen sind solche Fake News mittlerweile leider weit verbreitet. Während die Gefahr in Politik und Wissenschaft – man denke nur an den riesigen Themenkomplex „Corona“ – längst ernst genommen wird, unterschätzen viele Unternehmen noch das zerstörerische Potenzial von Fake News. Und das ist enorm:
Wenn aus Fakes Verluste werden
Sage und schreibe 78 Milliarden US-Dollar soll der finanzielle Schaden betragen, den Fake News pro Jahr verursachen. Warnungen kommen mittlerweile von vielen Seiten. Etwa von der Unternehmensberatung Deloitte, die eine Gefahr vor allem für den Handel und größere Unternehmen sieht. Jedes vierte Unternehmen berichtet demnach von Versuchen, seinen guten Ruf durch Falschinformationen im Internet zu schädigen. Dass sehr wohl auch kleinere Unternehmen betroffen sein können, zeigt hingegen das Beispiel der sogenannten Bewertungserpressungen: Geht beispielsweise ein Restaurant oder Hotel nicht auf die Forderungen der Täter ein, drohen diese mit geschäftsschädigenden Onlinebewertungen. Auch das wäre dann eine Form von Fake News.
Beispiele: Bau, Kaffee, Impfstoff
Längst gibt es aber auch eine lange Liste von teils prominenten Beispielen, die die ganze zerstörerische Wucht von Fake News für ein Unternehmen zeigen. Vor einigen Jahren schickte etwa eine gefälschte Pressemitteilung, die einen großen Bilanzskandal suggerierte, den Börsenkurs des französischen Baukonzerns Vinci unverschuldet auf Talfahrt. Fake-Inserate mit dem impliziten Vorwurf einer unkritischen Migrationshaltung wiederum brachten 2017 die US-amerikanische Kaffeehauskette Starbucks mächtig unter Zugzwang. Ganz aktuell ist wiederum der noch rechtzeitig aufgedeckte Plan einer Fake-News-Kampagne gegen den erfolgreichen Coronavirus-Impfstoff von Biontech und Pfizer. Eine mysteriöse PR-Agentur hatte Influencern Geld dafür geboten, Falschmeldungen über das Vakzin zu verbreiten. Die schlechte Nachricht: Gegen gemeine Fake News, die bösartige Mitbewerber, umzufriedene Kunden oder andere missliebige Zeitgenossen in die Welt setzen, kann sich ein Unternehmen nicht wirklich schützen. Darauf vorbereiten aber sehr wohl.