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Die Digitalisierung wird meist in allen Bereichen unterschätzt

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Wenn mobile Devices im Kreis laufen

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Über den Kassenbeleg mit den Kunden kommunizieren

Das Klosterneuburger Start-up warrify ist ein Anbieter für digitale Kassenbelege. Es bietet dem Handel völlig neue Möglichkeiten, mit dem Kaufbeleg für ein Produkt die digitale Customer Journey zu gestalten und zu lenken.

Mittels Digitalisierung macht das Klosterneuburger Start-up warrify den Kassenbeleg für den Handel zum Kommunikationskanal mit den Kunden. Aber wie weit ist der Handel bei der Digitalisierung überhaupt? Ein Gespräch mit Simon Hasenauer, Co-Gründer von warrify.

Wie schätzen Sie den heimischen Handel in Bezug auf die Digitalisierung ein?

Simon Hasenauer: In den letzten eineinhalb Jahren gab es im Handel eine deutlich spürbare Bewegung bei der Digitalisierung. Durch Corona waren die Läden einfach von heute auf morgen geschlossen. Zahlreiche Unternehmen hatten plötzlich keinen bestehenden Verkaufskanal mehr, weil noch kein Onlineshop vorhanden war. Dementsprechend muss nun nachgerüstet werden. Das Mindset generell geht somit eindeutig in Richtung Digitalisierung. Es wird die Notwendigkeit gesehen, digitale Maßnahmen voranzutreiben. Das merken wir ganz stark als positiven Effekt. Bei zahlreichen Unternehmen wird jedoch erst an den essenziellen Dingen fürs operative, tägliche Geschäft gearbeitet. Das betrifft immer noch den Webshop, aber auch beispielsweise Click&Collect-Systeme.

 

Mit welchen Herausforderungen kämpft der Handel dabei?

Es ist in vielen Unternehmen leider Gottes so, dass in zahlreichen Bereichen der IT-Infrastruktur – zum Beispiel im Kassenbereich – viele Legacy-Systeme im Einsatz sind. Durch diese über die Jahre etablierte Soft- oder Hardware werden einige Stolpersteine auf den Weg der Digitalisierung gelegt. Der limitierte Zugang zu qualifizierten Fachkräften ist oft ein weiteres Thema. In vielen Fällen werden zusätzlich die unterschiedlichsten, sehr vielseitigen Datenschutzvorgaben von Unternehmen als abschreckend empfunden. Daher werden manche digitalen Projekte nur zögerlich angegangen.

 

Fehlt den Unternehmen die Orientierung, welche Möglichkeiten durch Digitalisierung vorhanden sind?

Ja, definitiv. Viele Unternehmen haben erkannt, dass Digitalisierung ganz wichtig ist. Dieser Trend und dieser Aufschwung sind da. Das Problem bei der Sache ist jedoch, dass Digitalisierung mittlerweile einfach ein Buzzword geworden ist. Die Digitalisierung bietet Unmengen an Möglichkeiten und sehr viel Potenzial. Wir treffen immer wieder auf Unternehmen, deren Projektpipelines komplett überfüllt sind. Es werden viele digitale Baustellen gleichzeitig aufgemacht. Fragt man jedoch nach einiger Zeit wieder nach, dann ist deren Status nach wie vor unverändert. Das zeigt, glaube ich, eine gewisse Überforderung und Planlosigkeit der Unternehmen bei der Digitalisierung. Der Fokus wird in zu viele verschiedene Richtungen gelegt.

 

Wie können Unternehmen die Digitalisierung besser angehen?

Der Fokus sollte auf kundenrelevante Services gelegt werden. Ich glaube, das allein könnte schon dazu verhelfen, dass ein gewisser roter Faden, eine gewisse Orientierung bei der Digitalisierung gegeben ist. Gerade im Handel geht es darum, kreative Antworten auf die Frage zu finden, was künftig die Daseinsberechtigung von Ladengeschäften sein kann. Das kann eben über Service und Verfügbarkeit geschehen.

Welche Möglichkeiten bietet warrify dem Handel mit dem digitalen Kassenbeleg?

Mit der Digitalisierung von Kassenbelegen schaffen wir für die Handelsunternehmen einen direkten Touchpoint auf das Smartphone ihrer Kunden. Eines der größten Probleme im Handel ist, dass es nach wie vor keine Möglichkeit gibt, mit anonymen Kunden nach dem Einkauf zielgerichtet zu interagieren. Die Coronapandemie hat ja gezeigt, wie wichtig es ist, bestehende Kunden, die bereits einmal gekauft haben, zu einem Folgekauf zu bewegen. Bei uns ist der digitale Beleg deutlich mehr als ein PDF, das per E-Mail versendet werden kann.

Wir fokussieren uns auf die Wertschöpfungskette, die man aufgrund der Digitalisierung des Belegs erzielen kann. Es geht eigentlich darum, aus dem Beleg tatsächlich einen digitalen Kunden-Touchpoint zu machen. Der Beleg bekommt dadurch eine komplett neue Bedeutung. Aus einem einfachen Kaufnachweis wird ein komplett neuer Kommunikationskanal an den Kunden. Basierend auf dem Einkaufsverhalten können zusätzliche Service-Offerings, passende Produkte, Coupons oder Aktionen ausgespielt werden, ohne dass der Kunde dafür registriert ist. Der Endkunde braucht weder eine App, noch muss er sich registrieren, um an seinen digitalen Beleg zu kommen. Aus dem Ende jeder Transaktion schaffen wir mit warrify den Start einer neuen Kundenbeziehung.

 

Über warrify

Das Klosterneuburger Start-up warrify ist ein Anbieter für digitale Kassenbelege. Es bietet dem Handel völlig neue Möglichkeiten, mit dem Kaufbeleg für ein Produkt die digitale Customer Journey zu gestalten und zu lenken. Es war bereits im ersten Stadium als FH-Projekt im Creative Pre-Incubator (CPI), von dem aus es eine „Learning-Weltreise“ machte und an der Berkeley Summer School teilnahm. Seit Februar 2021 ist warrify am A1 Start Up Campus. Auch A1 Shop-Kunden können ihre Kaufbelege einfach via QR-Code digital übertragen und sich so ein lästiges Suchen oder Aufheben der Papierrechnung ersparen.

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