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Österreich: Ein Land der Gamer

Der Gamingfreak war gestern, das virtuelle Zocken ist schon lange in der Gesamtbevölkerung angekommen. Einblicke in die heimische Gaming- und eSport-Szene.

Klischees halten sich hartnäckig, das ist altbekannt. So ist in unserer eingefahrenen Vorstellung der typische Gamer in Österreich ein männlicher Teenager – und wenn man es auf die Spitze treiben will, dann trägt er auch noch einen schwarzen Hoodie. Studien und Umfragen zeigen jedoch, dass Gaming hierzulande zu einem Massenphänomen geworden ist. Wer sind nun die Gamer in Österreich wirklich? Welche heimischen Unternehmen mischen in der Spielebranche mit? Einige Kerndaten, die ein umfassendes Bild rund um Videogaming in Österreich zeichnen.

Wer ist der österreichische Durchschnittsgamer?

Etwa 60 Prozent der österreichischen Gesamtbevölkerung, in absoluten Zahlen sind das 5,3 Millionen Personen, spielen Videogames. Die Gruppe der regelmäßigen Gamer setzt sich zu fast gleichen Teilen aus Frauen (46 Prozent) und Männern (54 Prozent) zusammen. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Gaming in Austria 2019“, durchgeführt von der GfK für den Österreichischen Verband für Unterhaltungssoftware ÖVUS. Am populärsten ist Gaming bei den 10- bis 15-Jährigen. In dieser Altersklasse spielen 90 Prozent regelmäßig (mehrmals im Monat). Die zahlenmäßig meisten Gamer befinden sich jedoch in der Generation 50+. Das Durchschnittsalter der Gamer liegt bei 35 Jahren, die durchschnittliche wöchentliche Spieldauer beträgt 11,5 Stunden.

 

in der A1 eSports League Austria – Österreichs größter eSports-Liga – zählen Mobile Games wie Clash Royale und Brawl Stars zu den absoluten Publikumslieblingen.

Gaming mit 5G

Beliebtestes Gaming-Device ist eindeutig das Smartphone (44 Prozent), gefolgt von der Konsole (26 Prozent) und dem PC (25 Prozent). Der Trend zeigt, dass Smartphone und Konsole an Popularität gewinnen, PC-Gaming verliert hingegen an Bedeutung. Vor allem Mobile Gaming boomt. Der Bereich wächst pro Jahr um etwa ein Viertel. Auch in der A1 eSports League Austria – Österreichs größter eSports-Liga – zählen Mobile Games wie Clash Royale und Brawl Stars zu den absoluten Publikumslieblingen. Und in diesem Bereich wird 5G die Art, wie wir spielen, markant verändern. 5G kann Games für unterwegs nicht nur opulenter und dynamischer machen, es könnte auch innovative und gänzlich neue Videospielerfahrungen ermöglichen. Dabei fällt oft das Stichwort Augmented Reality, bei der die echte Welt mit virtuellen Elementen und Spielmechaniken verschmilzt. Wie das aussehen könnte? Das US-Studio Niantic gibt in einem Video Einblick mit einer Technologie-Demo namens "Codename Neon".

Heimische Firmen in der Spielebranche

Im Jahr 2023 soll der globale Videospielmarkt laut Prognosen auf knapp über 200 Milliarden US-Dollar anwachsen. 2019 erwirtschaftete er etwa 160 Milliarden US-Dollar. Dagegen wirken die etwas über 24 Millionen Euro Umsatz, welche die knapp 90 österreichischen Spielestudios erwirtschaftet haben, vielleicht eher mickrig. Trotzdem haben es heimische Unternehmen geschafft, auch bei internationalen Top-Projekten mitzumischen. Blackshark.ai, das in Graz, Wien und San Francisco ansässige Schwesterunternehmen von Österreichs ältestem Entwicklerstudio Bongfish, generierte aus Satellitenfotos einen Großteil der Städte- und Gebäudegrafiken für den Microsoft Flight Simulator. Aber auch bei World of Tanks: Frontline (Bongfish, Graz), Die Siedler (Mi’pu’mi Games, Wien), Sea of Thieves (Purple Lamp, Wien) oder Bus Simulator 18 (stillalive studios, Innsbruck) mischten heimische Studios mit. Laut Studie des Wirtschaftskammer-Fachverbands UBIT sind die heimischen Spieleentwickler überdurchschnittlich gut ausgebildet und jung. Zwei Drittel der Beschäftigten in den Spielestudios sind unter 25 Jahre alt, etwa vier von fünf haben einen Universitäts- oder Fachhochschulabschluss.

Lesetipp der Redaktion: Infos über die Rolle des Cloud Gaming gibt es hier.

 

In Season 3 konnten sich die Tickling Tentacles willhaben den Sieg im League of Legends Bewerb vor den Besuchern im Wiener Gasometer sichern.

eSport in Österreich

Im Gegensatz zum allgemeinen Gaming ist die Szene im eSport eindeutig männlich dominiert. Laut dem ESVÖ (eSport Verband Österreich) gibt es hierzulande etwa 50.000 eSportler, die kompetitiv in den größten eSports-Ligen des Landes gegeneinander antreten. Nur 5 Prozent davon sind weiblich. Die bekanntesten Ligen Österreichs sind die A1 eSports League Austria und die eBundesliga. Im Gegensatz zum durchschnittlichen Gamer bevorzugen eSportler leistungsfähige Standrechner (33 Prozent), 22 Prozent zocken auf einem Notebook. Mit 21 Prozent liegt die Playstation auf Platz drei der bevorzugten Gaming-Plattformen.

Immer mehr fiebern mit ihren Lieblingsteams live bei eSports-Übertragungen mit oder verfolgen die Streams ihrer Content-Creators. Die Übertragungen laufen meist parallel beim Zocken auf einem zweiten Bildschirm oder als Abendprogramm über das TV-Gerät. In der gemeinsamen eSports-Studie von A1 und Nielsen im Herbst 2019 hat sich gezeigt, dass bereits ca. jeder Siebte (14 Prozent) in Österreich regelmäßig eSports-Content verfolgt. Die beliebtesten Plattformen sind die internationalen Platzhirsche: YouTube Gaming, Facebook und Twitch.tv führen das Ranking an.

Was verdienen eSportler?

eSport in Österreich ist fast ausschließlich ein Amateursport (im besten Sinn des Wortes). Nur an die 20 Personen verdienen ihren Lebensunterhalt mit einem Job im eSports-Bereich – und die meisten davon sind keine Gamer, sondern z.B. Eventmanager oder Content-Producer. Um aktuell unter die 500 bestverdienenden eSportler zu kommen, muss man mehr als 266.000 US-Dollar an Preisgeldern geholt haben. Einzig David "aqua" Wang konnte 2019 den richtig großen Erfolg feiern: Als Fortnite-Duo-Weltmeister sicherte er sich 1,5 Mio. US-Dollar Preisgeld und wurde über Nacht zur Berühmtheit.

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