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Die 9 größten Fehler im Homeoffice

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Lockdown vor 25 Jahren?

 

VIDEO: Was, wenn die Corona Krise vor 25 Jahren gewesen wäre?

Vier Köpfe 24/7 unter einem Dach – das kann eine Herausforderung sein!

Damals in der Quarantäne …

 

Vor 30 Tagen war es soweit: Unser Land hat zugesperrt. Ein bösartiger Grippevirus zieht um die Welt. Virologen sorgen sich, dass zu viele von uns erkranken und sterben können.

Man hört und liest leider nicht viel darüber. Wie soll das auch funktionieren? Kann ja nicht, wenn nichts funktioniert! Alles wartet gebannt auf die Tageszeitung im Postkasten. Man versucht sich im Teletext zu informieren.

Manches gibt es sogar schon im Internet. Aber: Das Ganze gleicht einem Blindflug – einem Flug ins Ungewisse. Man fühlt sich der Pandemie ziemlich ausgeliefert...

 

 

Entertainment in einer Pandemie vor 25 Jahren?

Wie auch immer – wir haben uns zu viert daheim eingerichtet. Das Kinderzimmer gleicht einem Büro: Wir holen alle 2 Tage Unterlagen für unsere Tochter aus der Schule – für unseren Sohn aus dem Kindergarten. Bücher schleppen wir auch noch an.

In anderen Ländern machen sie Unterricht über Computer! Zumindest haben wir das im Teletext gelesen. Das würde bei uns gar nicht funktionieren. Der Kontakt zur Außenwelt ist machbar – aber ganz schön schwierig. Wir rufen uns zumindest am Telefon zusammen. Damit der Kontakt zur Familie und zu den Großeltern nicht abreißt. Treffen mit Freunden gibt’s nicht. Man soll ja daheim bleiben!

Jeden Mittag die gleiche Frage: Was gibt’s zu essen? Unser Wirt im Ort hat zu, die Ideen gehen langsam aus. Gestern ist mir dann kurz übel geworden. Aber als ich beim Hausarzt angerufen habe, hab ich nach 20 Minuten Warteschleife genervt aufgelegt. Ging mir dann wieder besser.

 

Und die Abende? Wiederholungen im Fernsehen, ab und an sogar Tutti Frutti, uff; zum Glück gibt’s auch die Harald-Schmidt-Show. Die mag meine Frau aber nicht so gerne. Daher einigen wir uns abwechselnd und zähneknirschend darauf, wer unseren Fernseher nutzen darf. Die Videothek hat zu. Unsere Video-Kassetten-Sammlung daheim kennen wir längst auswendig. Der Sohnemann spielt mit seinem Game Boy – Super Mario oder so. Geht aber so lange, bis die Batterien leer sind. Batterie-Nachschub? Gibt es nicht. Woher auch? Unsere Tochter hängt derweil am Kassettenrecorder. Sie ist verzweifelt, wenn sie die Musikkassette schon wieder mal mit dem Bleistift aufrollen muss, um den Bandsalat wenigstens halbwegs zu beheben, damit sie das heiß geliebte Teil wenigstens noch irgendwie retten kann. Entspannt, die Abende. Aber auch ein bissl gleich alle, irgendwie.

Mal wieder einkaufen gehen wäre nett, vielleicht eine Platte, eine CD oder ein Buch. Naja, Tag 30 und kein Ende in Sicht. Wie das wohl 20 Jahre später ablaufen würde?

Home-Schooling in einer Corona Krise vor 25 Jahren.

Heute in der Quarantäne …

Nun ist es schon 30 Tage her, dass man uns alle heim geschickt hat. Seitdem ist das Haus zu einem multifunktionalen Smart Home umgebaut.

Ich mach meinen Job, werfe mich täglich in die Tasten. Das Office ist eh dort, wo ich bin. Unsere Tochter hat von ihrer Lehrerin gerade eine neue WhatsApp bekommen – und ein großes Lob. Schon mehr als vier Wochen hat sie brav daheim gelernt. Wir versuchen uns abwechselnd als Lehrkräfte. Aus dem Kindergarten kommt eine Mail: Übungen für den Jüngsten. Der freut sich, dass er was malen kann.

 

Am späten Vormittag die übliche Frage: Was essen wir heute? Nicht nur Lieferando.at hat immer eine Lösung – andere auch. Unser Wirt im Nachbarort bietet Abholservice an: einfach Menü wählen, ab geht’s.

Passend dazu fährt der Postler vor: Er bringt die Zeitungen und die Eis-Lieferung, die wir gestern online bestellt und mit PayPal bezahlt haben. Bio-Eis aus Niederösterreich, sehr lecker!

Nachmittag ist Familientreffen angesagt. Schließlich will man sich nicht aus den Augen verlieren. Wir haben WhatsApp-Gruppen erstellt. Oder wir plauschen per Skype mit der ganzen Familie – da sind wir flexibel. Ach ja … Am späten Nachmittag wollen wir unsere Freundin in ihrer neuen Wohnung besuchen. Virtuell halt, aber doch!

Unsere Tochter hat jetzt ihr erstes Handy bekommen. Früher als geplant, aber so kann sie mit ihrer besten Freundin chatten. Wichtig in der Krise! Sohnemann freut sich. Er hat gerade ein Monster am Tablet online besiegt, ich habe den Namen nicht verstanden. Irgendwie freu ich mich schon auf den Fernsehabend, heute gibt’s mal was Kultiges. Die Profis laufen in der digitalen Videothek, meine Lieblingssendung aus den 1970ern. Besser als immer Nachrichten schauen, denk ich. Die Infos über Corona nehmen schon ein bissl überhand. Aber dafür sind wir alle – weltweit – immer auf dem gleichen Stand. Die sozialen Medien arbeiten fast mit Lichtgeschwindigkeit. Ich werde am Laptop im Büro schauen. Morgen darf ich nicht vergessen, mir einen Online-Kontroll-Termin beim Hausarzt zu reservieren. Meine Frau nutzt jetzt lieber den Tele-Talk mit ihrem Arzt des Vertrauens. Wie bequem! Eigentlich fehlt es uns an nichts, selbst in der Krise. Das Leben geht nahtlos weiter.

 

Wie das wohl vor 20 Jahren gewesen wäre? Unvorstellbar, irgendwie...

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