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Musikevolution #4 – Die 90er

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Musikevolution #5 – Die 2000er

 
Männer beim Reden

Unsere Musikexperten Christopher Just und Clemens Haipl.

Die 2000er – Neues Jahrtausend, neues digitales Glück: Die MP3s erobern den Markt und machen es Raubkopierern relativ leicht Musik illegal im Netz zu verbreiten – analoge Bootlegs, welche man mit ein klein wenig Stolz auf Konzerten (ver-)kaufte gehören nun der Geschichte des 20. Jahrhunderts an. Generation Y prägt nun die Jugend- und Musikkultur. Hier ein kurzer musikalischer Abriss.

Nu Metal kommt im Mainstream an: Bands wie Limp Bizkit, System of a Down, Papa Roach oder Linkin Park, dessen Front-Sänger Chester Bennington kürzlich tragischerweise aus dem Leben schied, eroberten die Charts. Wer verzweifelt versuchte bei Chop Suey mitzuhalten, scheiterte nicht alleine: Wake up …irgendwas mit a little makeup…SHAKEUP – den Refrain jedenfalls konnte man wieder einwandfrei mitsingen. Es war eine musikalisch recht tolerante Zeit, in der innerhalb der populär Charts Creed auf Britney Spears und P. Diddy (zwischenzeitlich Puff Daddy, Puffy oder nur Herr Diddy) trafen. Heutzutage beherrschen Justin Bieber oder Songs wie Despacito die Charts. Im Laufe der 2000er hörte MTV, also Music Television, auf Musik zu spielen (welch Paradoxon) und Rocksender, wie z. B. Viva zwei, wurden eingestellt und durch den Pop-Kanal Viva Plus ersetzt, weil es nun doch genug mit Alternative Rock in den Massenmedien war. Sehr schade, ich weine dem Sender heute noch nach.

Wer erinnert sich noch an den Indie Pop-Rock/Post Punk Rival/Garage Rock/Post-Rock/New Wave/Noise (kurz mal verschnauf‘)-Boom oder besser gesagt die zweite Ära der The Bands? The White Stripes, The Strokes, The Vines, The Black Keys, The Hives usw. Und wenn die Bands kein „The“ im Namen hatten, fügten wir einfach eines hinzu: The Black Rebel Motorcycle Club, The Artictic Monkeys, The Yeah Yeah Yeahs, The Placebos, The Franz Ferdinands, The Jets – endloses Potenzial.

Unsere Eltern belehrten uns, dass die Bands keinen einzigartigen Sound hätten und eh alles schon mal da war. Das stimmt schon irgendwie, aber einige Bands schafften es trotzdem den Sound der 60er bis 80er weiterzuentwickeln und sogar die Herzen unserer Oldies zu erobern. Jedenfalls lauschten Sie dieser Musikrichtung weitaus lieber passiv, in für uns Teens angemessener Lautstärke, als unseren Progressive Rock und Crossover. Tool, die es in den 2000ern immerhin schafften gleich zwei (!) Alben im Abstand von fünf Jahren rauszubringen, wurden von den Eltern verteufelt. Eingefleischte Tool-Jünger warten jedenfalls schon seit unglaublichen elf Jahren auf das vielversprechende Folgealbum und glauben in ihrem verzweifelten Optimismus jeder beliebigen Zeitungsente, die den neuen Album-Release noch dieses Jahr ankündigt.

CDs

CD-Sammlungen wurden in Mp3 Sammlungen umgewandelt.

Heutzutage erfreuen sich die meisten unter uns der ständigen Verfügbarkeit von Musik durch das Streamen. Egal auf welchem Gerät und an welchem Ort, wir haben unsere Playlist für jeden Lebensmoment parat. Dieser bequeme Zugang zur Musik hat für manche viele Vorteile, wie zum Beispiel das Entdecken neuer Künstler. Früher ging man stattdessen in den Plattenladen oder in die Bücherei um zu stöbern. War zwar nicht so bequem, aber hatte einen ganz besonderen Reiz, da man sich bewusster als heute Zeit für seine geliebten Interpreten nahm. Musik ist zu einem gewissen Grad höchst persönlich geworden. Man definiert sich nicht mehr über Musik, sondern die Musik definiert sich über unsere Lebensituationen und Stimmungen.

Smartphone mit Kopfhörer
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