VIDEO: Unkonzentriert? Die richtige Musik kann Wunder wirken.
Dass das so ist, zeigt beispielsweise eine unter Programmiererinnen und Programmierern durchgeführte Studie des Game Developer-Magazins. Bei kleinen Unterbrechungen (weniger als eine Minute) der sehr fordernden Programmierarbeit brauchte es 15 Minuten, bis die Befragten wieder völlig zurück in ihr Programmierprojekt gefunden hatten. Wenn man nun daran denkt, wie oft man pro Tag unterbrochen wird, summiert sich daraus schnell eine Stunde oder mehr.
Deshalb: Musik! Doch nicht irgendeine Musik. Die University of Wisconsin fand heraus, dass sich gerade Musik aus Videospielen gut dazu eignet, sich selbst ein Umfeld zu schaffen, das Konzentration fördert, aber nicht ablenkt. Das ergibt insofern Sinn, als das die zentrale Aufgabe von Musikstücken in Videogames ist – untermalen, aber nicht vom Spielgeschehen ablenken. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Kalamazoo College untersuchten in einem Experiment das Spielverhalten bei Legend of Zelda mit und ohne Musik. Das Ergebnis: Spielerinnen und Spieler, die Musik und Soundeffekte deaktivierten, schnitten schlechter ab als jene, die mit Ton spielten.
Das hängt, so vermutet Neurowissenschaftler Dr. Dean Burnett, mit den bisher zwei erkundeten Wahrnehmungen im Gehirn zusammen: der bewussten Wahrnehmung, mit der wir alles aufnehmen, was wir aufnehmen wollen und worauf wir uns konzentrieren, und der unbewussten Wahrnehmung, mit der wir alles aufnehmen, was unsere Sinne entdecken und was somit interessant sein könnte.
Die unbewusste Wahrnehmung ist einfacher, fundamentaler und schneller. Wenn man etwa allein zu Hause ist und ein Geräusch hört, reagiert man sofort darauf, ohne noch zu wissen, was es eigentlich ist. Das geht uns mit allen Eindrücken so, eben auch im Großraumbüro. Mit der genau richtigen Musik unterdrücken wir diese unbewusste Wahrnehmung, die uns oft nur ablenken will.