
Die gute Nachricht ist, dass die Datenschutzgrundverordnung auch Besserungen für Verbraucher mit sich gebracht hat.
Harte Strafen bei Verletzung der DSGVO
Ganz im Sinne der gemütlichen Österreicher, zeigten sich Behörden nach dem Inkrafttreten der Datenschutzgrundverordnung, im Mai 2016, kulant. Doch nach zweijähriger Übergangsfrist kommt es nun zur Anwendung. Seit Mai 2018 sind daher drakonische Strafen für das Nichteinhalten in aller Munde: Ganz vorne steht die Fluglinie British Airways, deren schlechte Sicherheitsmaßnahmen durch einen Hackerangriff enthüllt wurden, mit mehr als 200 Millionen Euro. Aufgrund von unzureichender Prüfung von Systemen, die Kundendaten verarbeiten, folgt die Hotelkette Mariott International mit 110 Millionen Euro Strafzahlungen. Nach Google (50 Millionen Euro, aus Mangel an Transparenz), überrascht die Österreichische Post. Rund 18 Millionen Euro soll die Strafe, für das Sammeln und Verkaufen von Kundendaten zu Parteiaffinität, betragen (noch nicht rechtskräftig).
Große Dienstleister wie Google und WhatsApp schwächeln beim Datenschutz
Laut einer aktuellen Studie des Bundesministeriums für Justiz und Verbraucherschutz (BMJV) handelt es sich hierbei nicht um Einzelfälle. Eine Überprüfung von 35 Online-Diensten, aus sieben verschiedenen Branchen, zeigt, dass keiner der Studienteilnehmer den Anforderungen der DSGVO gerecht wird. Getestet wurden, unter anderem, Soziale Medien wie Facebook und WhatsApp, Vergleichsportale wie Tripadvisor, die Suchmaschine Google, aber auch verschiedene E-Mail-Dienste.
Mehrheit der österreichischen Unternehmen sieht DSGVO als Herausforderung
Laut einer Umfrage der Wirtschaftsprüfungs GmbH Deloitte, können 32% aller österreichischen Befragten die Implementierung der EU-DSGVO als abgeschlossen betrachten. Doch wie sieht es mit den restlichen zwei Dritteln aus? 54% geben an, den Prozess nur größtenteils abgeschlossen zu haben, während 12% akuten Aufholbedarf zeigen. 2% machten keine Angaben.
Klar ist, dass Mitarbeiter große Unsicherheiten mit dem Umgang von Daten zeigen. Grund dafür seien unzureichende oder gar fehlende Schulungen. Drei von zehn Befragten gaben an, dass ihre Mitarbeiter im täglichen Umgang mit Daten unsicher sind. Am meisten Herausforderung bereite dabei die Einhaltung von Löschfristen, doch die Umsetzung der DSGVO werde generell als sehr herausfordernd betrachtet.
Die gute Nachricht
Die gute Nachricht ist, dass die Datenschutzgrundverordnung auch Besserungen für Verbraucher mit sich gebracht hat. Laut dem BMJV werden Transparenz und Informationspflicht der Kunden sehr ernst genommen und gelten als am weitesten fortgeschritten. Nutzer werden somit weitgehend über Risiken, Vorschriften, Garantien und Rechte im Zusammenhang mit der Datenverarbeitung informiert. Zudem wird transparent kommuniziert, wie und wann personenbezogene Daten verarbeitet und verwendet werden.