
Die Aufmerksamkeit von Menschen wird zu einer Ressource, die zunehmend knapper wird. Immer mehr Unternehmen buhlen um sie.
Mit der Digitalisierung wird der Wettbewerb für Unternehmen härter. Innovationszyklen werden immer kürzer und viele Produkte, Dienstleistungen, aber auch Businessmodelle werden leichter kopierbar, so der Schweizer Wirtschaftsberater Fehr Advice & Partners in seiner Studie Identitätsindex 2018. Laufend drängen neue Anbieter auf den Markt, und die Konsumenten können einfacher Produktvergleiche anstellen. Für Unternehmen werde es laut Fehr Advice & Partners daher immer schwieriger, sich allein über Preis oder Qualität von der Konkurrenz zu differenzieren. Für sie steigt die Gefahr, beliebig austauschbar zu werden.
Hinzu kommt, dass uns die digitale Welt ständig immer mehr Informationen zur Verfügung stellt. Täglich prasseln hunderte Nachrichten und tausende Werbemaßnahmen auf uns ein. Dem Einzelnen ist es nicht mehr möglich, alle Inhalte zu verarbeiten. Die Aufmerksamkeit von Menschen wird zu einer Ressource, die zunehmend knapper wird. Immer mehr Unternehmen buhlen um sie. Wie können es Marken nun trotzdem schaffen, wahrgenommen zu werden?
Mit wem reden wir am liebsten?
Dieser Frage geht Fehr Advice & Partners mit wissenschaftlichen Methoden und der Anwendung verhaltensökonomischer Erkenntnisse in seiner Studie Identitätsindex 2018 nach. Ein einfaches Beispiel zeigt, wie die eigene Aufmerksamkeit funktioniert: Stellen Sie sich vor, Sie stehen auf einem öffentlichen Platz mit Hunderten von Menschen. Darunter sind Personen, die besonders laut reden. Oder solche, die etwas günstig anbieten. Manche sind aufreizend gekleidet. Einige Menschen, die auf dem Platz sind, kennen sie sogar. Mit welchen Personen unterhalten Sie sich am liebsten? Die überwiegende Mehrheit wählt jene, die sie schon kennt, mit denen sie sich am wohlsten fühlt.
Mehr kaufen, höhere Zufriedenheit
Aus Sicht der Verhaltensökonomie heißt das: Eine gemeinsame Identität – wenn sich also Menschen mit einem Unternehmen identifizieren – ist stärkster Aufmerksamkeitstreiber. Die Beziehung zum Kunden ist ein zentraler Differenzierungsfaktor. Sie ist praktisch das Kernelement für jeden erfolgreichen Business-Case. Für Firmen geht es darum, ein Wir-Gefühl zu erzeugen – eine emotionale Bindung zwischen Mensch und Marke zu schaffen. Denn: Je stärker sich Kunden mit einer Marke identifizieren, desto häufiger kaufen sie dort ein.
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