
Viele Menschen verbringen während der Corona-Pandemie den Großteil des Tages im Homeoffice.
Rückenleiden sind nach Angaben der Österreichischen Gesundheitskasse hierzulande die Volkskrankheit Nummer eins. Zwischen 45 und 59 Jahren ist jeder Zweite von Rückenschmerzen betroffen. 1,9 Millionen Personen gaben gegenüber der „Österreichischen Gesundheitsbefragung 2019" an, in den letzten zwölf Monaten unter chronischen Kreuzschmerzen oder einem anderen chronischen Rückenleiden gelitten zu haben. Zu befürchten ist, dass sich diese Zahlen nun weiter verschlechtern. Denn viele Menschen verbringen während der Corona-Pandemie den Großteil des Tages im Homeoffice. Und dass der Arbeitsplatz in den eigenen vier Wänden so ergonomisch eingerichtet ist wie im Büro des Arbeitgebers, ist laut Experten eher unwahrscheinlich.
In der Praxis bedeutet die ergonomische Arbeitsplatzgestaltung, dass das Arbeiten so komfortabel und gesundheitsschonend wie möglich gestaltet werden soll. Je nach Wohnverhältnissen kann der Arbeitsplatz im Homeoffice jedoch sehr minimalistisch (etwa arbeiten am Küchentisch) oder großzügig ausfallen (in einem abgetrennten und professionell eingerichteten Büroraum). Um effektiv zu arbeiten, ist nicht nur die passende technische Ausstattung ein Muss, sondern auch die Ergonomie des Mobiliars. Im Homeoffice ist dafür jedoch jeder selbst verantwortlich, nicht der Arbeitgeber (siehe Blog-Artikel "Rechte im Homeoffice: Was darf der Chef?").
Die drei größten Fehler im Homeoffice
Ein ungeeigneter Sessel, die falsche Tischhöhe sowie die Sehbedingungen gelten als die drei größten Fehler im Homeoffice.
- Ein guter Stuhl verfügt über eine höhen- und neigungsverstellbare Rückenlehne mit Lordosenstütze. Die Oberschenkel sollen bis auf wenige Zentimeter auf der Sitzfläche aufliegen. Die Sitzhöhe ist richtig eingestellt, wenn sich zwischen Ober- und Unterschenkel sowie zwischen Oberschenkel und Rumpf jeweils ein Winkel von 90° oder etwas größer ergibt.
- Der Tisch sollte im rechten Winkel zum Fenster stehen, die Blickrichtung sollte somit parallel zum Fenster verlaufen, sodass die Sonne am Bildschirmarbeitsplatz weder von vorne blendet noch von hinten Schatten wirft. Was ist die optimale Höhe des Arbeitstisches? Zwei Anhaltspunkte: Die Oberfläche der Tischplatte sollte auf einer Linie mit den Ellenbogen sein oder knapp darunterliegen. Beim Abstand zwischen der Unterseite des Tisches und den Oberschenkeln gilt eine Handbreit als optimal.
- Bei der Arbeit sollte man soweit es geht das Tageslicht ausnutzen. Ist man auf künstliches Licht angewiesen, sollte das Licht hell genug sein (500 Lux bis zu 1.500 Lux für feinere Arbeiten wie Zeichnen). Die vorhandene Beleuchtung in einer Wohnung ist häufig mehr auf Entspannung ausgelegt als auf die Arbeit mit dem Computer. Wie auch beim Tageslicht gilt: Die Beleuchtung sollte schräg seitlich einfallen und den Arbeitsplatz so gleichmäßig wie möglich ausleuchten. Blendungen und Reflexionen sollten so weit wie möglich vermieden werden.
Arbeiten mit dem Laptop
Ein Tipp vom TÜV-Verband: Wer mit einem Laptop arbeitet, sollte eine externe Tastatur, Maus und bestenfalls einen LCD-Bildschirm verwenden. So kann der empfohlene Sehabstand von 50 cm bis 80 cm und die optimale Sehhöhe (oberste Zeile nicht über Augenhöhe) eingehalten werden.