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E-Commerce will gelernt sein

Laut einer Umfrage des Handelsverbands erwarten 95% der Unternehmen eine Zunahme des Sektors E-Commerce.

Der Anteil der Online-Einkäufe nimmt laufend zu. Der Bereich E-Commerce verlangt aber ein hohes Maß an Spezialisierung. Entsprechend hoch ist die Nachfrage nach dem neuen Lehrberuf E-Commerce-Kaufmann/-frau.

Shoppen gehört zu den Lieblingsbeschäftigungen der Österreicher. Der klassische Einkauf oder der entspannte Schaufensterbummel verliert jedoch allmählich an Bedeutung. Obwohl physische Filialen im Schnitt immer noch fünfmal mehr Umsätze erwirtschaften als Online-Shops, gewinnt der E-Commerce gegenüber dem stationären Handel ständig an Gewicht. Das Geschäft verlagert sich ins Netz.

Frau und Herr Österreicher gaben im Vorjahr 7,5 Milliarden Euro im Internet-Einzelhandel aus – ein Rekordniveau (Quelle: eCommerce-Studie Österreich 2019), Tendenz weiter steigend. Laut einer Umfrage des Handelsverbands erwarten 95% der Unternehmen eine Zunahme des Sektors E-Commerce. Über die Hälfte der Einzelhändler gehe davon aus, dass in Zukunft im Internet-Einzelhandel mehr Umsatz als im stationären Einzelhandel generiert wird, so die Wirtschaftskammer Österreich.

 

Smarte Online-Strategien
Aber nur einen Online-Shop zu installieren, bedeutet nicht, dass auch ausreichend hohe Umsätze darüber generiert werden können. Es braucht vor allem für KMU smarte Online-Strategien, Sichtbarkeit im Internet ist zentral für den Einzelhandel. Aber nur 34% der heimischen Klein- und Mittelbetriebe betreiben Suchmaschinenoptimierung (SEO) und nur 25% setzen Werbemaßnahmen (SEA) wie Google Ads ein. KMU nutzen die Chancen von digitalem Marketing nur bedingt. Zudem entsprechen die Aktivitäten nicht den Erwartungen der Kunden. Diese Ergebnisse gehen aus einer Branchenstudie hervor, welche die Marketingberatung marketmind im Auftrag von Herold durchgeführt hat.

 

Die Inhalte der E-Commerce-Lehre
Im Bereich E-Commerce ist ein hohes Maß an Spezialisierung notwendig, es braucht dafür fachkundige Mitarbeiter. Schon das Einrichten eines Webshops ist komplex – dabei beginnt E-Commerce dann erst. Um in Zeiten der Digitalisierung wettbewerbsfähig zu bleiben, ist ein eigenständiges Ausbildungsangebot erforderlich. Deshalb wurde im vergangenen Jahr der neue Lehrberuf E-Commerce-Kaufmann/-frau geschaffen.

Ausbildung bei A1
Im Fokus der A1 Lehre stehen Online-Auftritte, Webshops, Kaufverhalten von Kunden im Internet, Usability, Social Media und anderes mehr. Die Lehrlinge eignen sich fundiertes Wissen in den Bereichen Logistik, Marketing sowie Werbung an. Ein weiteres Ziel der Ausbildung: qualifizierte Fachkräfte, die in Marketing und Vertrieb eine Verbindung von stationärem und Online-Handel schaffen – Stichwort Multi-Channeling-Konzept. Auch A1 bietet ab Herbst 2020 Lehrstellen für künftige E-Commerce-Kaufleute an. In der dreijährigen Ausbildung werden auch Themen wie der Einsatz von künstlicher Intelligenz, Chatbots oder Growth Hacking erarbeitet.

 

Große Nachfrage nach neuer Lehre
Wie hoch der Bedarf und das Interesse an dieser Ausbildung ist, zeigt die aktuelle Lehrlingszahl ein Jahr nach der Einführung dieses Ausbildungszweigs. Sie beträgt nahezu das Fünffache der erwarteten Ausbildungsstellen. 70% der vom Handelsverband befragten Unternehmen würden einen E-Commerce-Lehrling einstellen. Auch die betroffenen Jugendlichen und deren Eltern haben sich eindeutig für die E-Commerce-Lehre ausgesprochen.

Es ist ein neuer Lehrberuf, der vor allem für junge Frauen attraktiv ist. Bei den E-Commerce-Kaufleuten sind 50% der Lehrlinge weiblich. Aber nicht nur dieser Ausbildungszweig, die Lehre allgemein gewinnt wieder an Attraktivität. Die Zahl der Lehranfänger insgesamt ist im Vorjahr um 4,1% auf 29.690 gestiegen. Die Lehre ist wieder gefragt.

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