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Ein Megatrend, der die Wirtschaft verändert

Bei BMW etwa heißt es, dass sich das Autofahren, wie wir es kennen, in den kommenden zehn Jahren stärker verändern wird als in den letzten 30 Jahren.

Wie von Geisterhand gesteuert gleitet ein Kleinbus der Marke Navya lautlos durch die Innenstadt, sammelt Passagiere ein, um sie an anderer Stelle wieder abzusetzen. Das Ungewohnte daran: Der Elektrobus hat keinen Fahrer.

Autonomes Fahren, automatisiertes Einparken, effiziente Nutzung von Ressourcen und Produktionsanlagen, optimierte Prozesse in der Logistik: Die Vernetzung von Systemen hat die Unternehmen längst durchdrungen und wird die Wirtschaft rascher und noch stärker verändern als alle industriellen Revolutionen bisher. Autonomes Fahren ist einer jener Trends, den das deutsche Zukunftsinstitut unter dem Megatrend Konnektivität einreiht. „Konnektivität ist der wirkungsmächtigste Megatrend unserer Zeit“, heißt es auf der Webseite des Instituts.

Autonomes Fahren mag für viele noch ein weit entferntes Zukunftsszenario sein, doch die Entwicklung schreitet rasanter voran, als manche glauben mögen. Bei BMW etwa heißt es, dass sich das Autofahren, wie wir es kennen, in den kommenden zehn Jahren stärker verändern wird als in den letzten 30 Jahren. Schon heute befinden wir uns an der Schwelle zum hochautomatisierten Fahren. Das jedenfalls meint man beim deutschen Automobilhersteller. Wir sind also auf der vorletzten Stufe angekommen. Das ist die Stufe, bevor sich Autos tatsächlich ohne Fahrer durch die Straßen bewegen. Durch die Parkgaragen können sie das ohnehin bereits.

Das zeigt das Beispiel im Mercedes-Benz Museum in Stuttgart. In Zusammenarbeit mit Bosch hat Daimler ein Projekt für die intelligente Parkraumbewirtschaftung umgesetzt. Automated Valet Parking nennt sich der Service, der dafür sorgt, dass Autos in der Garage selbstständig (ohne Fahrer) zu einem freien Parkplatz geleitet werden. Parkfehler, Schrammen und Unfälle sind ausgeschlossen, heißt es. Das im Parkhaus installierte System soll besser navigieren als Menschen. Vorteil für den Betreiber des Parkhauses: Bis zu 20% mehr Platz für Fahrzeuge auf derselben Fläche.

 

E-Autos ohne Konnektivität nicht denkbar

Autonomes Fahren, automatisiertes Einparken – ohne dass die Sensoren und Systeme der Autos mit ihrer Umwelt und anderen Fahrzeugen kommunizieren, wäre all das nicht möglich. Womit wir wieder beim Thema Konnektivität sind, die die Vernetzung erst möglich macht. Selbst die Entwicklung bzw. Weiterentwicklung von Elektroautos wäre ohne Konnektivität gar nicht denkbar. Moderne E-Autos versorgen den Hersteller mit einer Unzahl von Daten, auf deren Basis u.a. die Leistung und Lebensdauer der eingebauten Batterien ständig erforscht und verbessert werden können.

Die Automobilindustrie ist aber nur einer jener Wirtschaftsbereiche, in denen die Fähigkeiten von Systemen sich miteinander zu vernetzen genutzt werden. Längst kommen diese Systeme auch in der Bauwirtschaft zum Einsatz. So nutzt etwa Porr, der zweitgrößte Baukonzern Österreichs, diese Fähigkeiten, um die gesamte Baufahrzeugflotte des Unternehmens zu managen. Umgesetzt wurde das Projekt, das einen effizienteren Einsatz der Maschinen ermöglicht und die Kosten senkt, von A1 Digital. Insgesamt wurden mehr als 4.000 Baumaschinen und Fahrzeuge digital vernetzt, die Wartungskosten gesenkt und die Wartungsprozesse optimiert.

Kleiner – nicht zu unterschätzender – Nebeneffekt: Dadurch, dass die Baumaschinen in Echtzeit geortet werden können, sind Diebstähle nun viel schwerer möglich als in der Vergangenheit. Schließlich muss ein eventueller Dieb immer damit rechnen, dass um die Ecke schon die Gesetzeshüter auf ihn warten. Dasselbe gilt übrigens auch für Diebe, die sich ausgerechnet ein Produkt aus dem Haus des Stuttgarter Unternehmens STIHL, bekannt u.a. für seine Motorsägen, einverleiben wollen. Über das STIHL-connect-pro-Portal kann jeder Eigentümer den Standort seiner Geräte abrufen. Um die Digitalisierung weiter voranzutreiben, hat sich STIHL übrigens das Wiener Unternehmen ToolSense an Bord geholt.

Brillen vernetzen Techniker rund um den Globus

Die Vernetzung von Geräten und Maschinen sorgt aber auch dafür, dass in der Produktion von Industriebetrieben die Kosten verringert und die Effizienz gesteigert werden kann. Beim amerikanischen Industriegiganten GE etwa ist man überzeugt, dass mittels IoT-Lösungen Fertigungsdaten mehrerer Produktionsstätten gesammelt, verwaltet und ausgewertet werden können. Dadurch können Betriebsabläufe optimiert, Qualitätsmängel reduziert und Instandhaltungsmaßnahmen für Maschinen besser geplant werden. Vorteil für den GE-Kunden: Mögliche katastrophale Ausfälle bei großtechnischen Anlagen wie Kesseln oder Kompressoren können vorhergesagt bzw. verhütet werden. GE nutzt die neuen Möglichkeiten der Konnektivität auch noch in anderer Form. Der Konzern stattet seine Wartungstechniker mit hochmodernen Augmented-Reality-Brillen aus. Die Techniker können so auf wichtige Informationen zugreifen und, wenn notwendig, Experten an einem komplett anderen Standort hinzuziehen. Diese sehen dann genau dasselbe wie der Techniker vor Ort.

Der Skihersteller Blizzard wiederum nutzt das Industrial Internet of Things (IIoT) zur Herstellung seiner Ski. Die Produktion wird – laut dem deutschen Industrie-Wegweiser, einer herstellerunabhängigen Informationsplattform – mit einem internen IIoT-Produktions-Management-System gesteuert, welches Herstellungsprozess-Sensoren nutzt, um in Echtzeit Betriebs- und Maschinendaten (BDE/MDE) sowie ihre Korrelation zu analysieren. Durch die Analyse ist es möglich, Produktionsparameter im Bedarfsfall zu verändern. Das hilft Stillstände, Verzögerungen oder Mängel zu vermeiden. Eine Maßnahme zur Qualitätssicherung, die gleichzeitig Geld spart.

In der Logistik werden die Möglichkeiten der Konnektivität dazu verwendet, um etwa individuelle Gegenstände in großen Flächen wie Lagerhallen oder Häfen zu finden. Fahrtrouten können kontrolliert und geplant werden, indem sie in Echtzeit mit aktuellen Verkehrsmeldungen verknüpft werden. Das spart Zeit und Geld.

Konnektivität sorgt schon heute in zahlreichen Unternehmen und Wirtschaftsbereichen für einen effizienteren Einsatz der Ressourcen, optimiert Unternehmensprozesse und spart am Ende Kosten. Gleichzeitig kann der Megatrend Konnektivität dazu beitragen, dass Unternehmen Fachkräfte stärker an sich binden, indem sie ihnen die Möglichkeit bieten, zumindest zeitweise dort zu arbeiten, wo sie wollen, etwa im Homeoffice.

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